Nach der Verabschiedung machten wir uns dann am Donnerstag (10.10.13) auf Richtung Aostatal. Die Kilometer gingen gut weg und die Po-Ebene raste nur so dahin. Am Eingang vom Aostatal dann ein erstes „Ohhhh“. Wieder Berge, wie schön. Wir konnten echt kaum genug davon bekommen. So verging die Reise bis nach Aosta-Stadt wie im Flug. Dort angekommen legten wir eine kurze Pause ein um die Stadt etwas genauer anzuschauen. In der Stadt selber merkt man die Geschichte und auch die Affinität zu den Bergen. Bergläden und Geschichte überall, aber auch kein Wunder, wenn man quasi von den höchten und beeindruckendsten Bergen wie dem Mont Blanc, dem Monte Rosa, dem Gran Paradiso und dem Matterhorn umrundet ist. Nach einem kurzen Abstecher in der Touri-Info gings schon auf zum Camping in Pollein. Dieser war leider eine richtige Enttäuschung. Dreckig und aufgeräumt präsentierte sich der Platz+Sanitäranlagen, so dass wir schnell entschlossen nur heute Nacht hier zu bleiben und morgen dann umzuziehen. Das einzige was gut war, war der Ausblick auf die zig dreitausender um uns herum. Im kalten Nachtwind der aufziehenden Kaltfront genossen wir die Stimmung bevor es dann ins Bett ging.
Heute (11.11.13) war Wandern angesagt. Nach dem Frühstück machten wir uns auf Richtung Mt. Blanc bzw. zum Talende. An Pré-Saint-Didier und Courmayeur vorbei bogen wir vor dem Mt. Blanc Tunnel links ab ins Val Veny. Durch die durchgezogene Kaltfront präsentierte sich das Tal in einem wunderschönen Farbenspiel zwischen den gelb/roten Herbstbäumen und den oben angezuckerten Bergspitzen. Und nicht nur das, es wurde noch besser. Das Tal selber öffnete sich relativ schnell und gab den Blick frei auf eine breite Talebene mit markanten Gipfeln. Einfach beeindruckend. Wir ließen Fuchur in VIsaille dann im Schnee stehen und machten uns auf zum Lac du Miage. Die einzige wirkliche Schwierigkeit dorthin war, als wir die schneefreie Straße verlassen musste um uns den Weg durch das frisch verschneite Gelände zu bahnen. Wir erklommen den Rücken der Gletschermoräne und uns präsentierte sich der einmalige Blick über den Ghiacciaio Gletschers und den umliegenden Bergen. Einmalig. Nach dieser ersten Wanderung machten wir uns auf nach Thuile wo wir zu den Rutor-Wasserfällen wollten + dort auch der nächste Campingplatz lag. Leider war dieser zu, so dass uns nur noch die Wasserfälle blieben. Die Rutor-Fälle bestehen eigentlich aus drei großen Fällen, wir gingen aber nur zum ersten. Auch hier begleitete uns bei der gesamten Wanderung ein sehr ruhige und einmalige Stimmung. Kein Wunde, denn neben den Schafen und dem Hirten waren wir die einzigen Menschen hier. Anschließend gings nach Morgex wo wir bei leichtem Regen ein schnelles Abendessen kreiierten und den morgigen Tag planten. Ziel war Chamonix.
Was bleibt?
Aosta hat einfach was. Alleine das Panorama was sich einem bietet ist einmalig. Leider waren wir zu kurz hier um noch einen besseren Eindruck zu gewinnen, aber fest steht wir waren nicht das letzte mal hier. Das Tal lädt einfach ein zum Bergsteigen und zumindest bei mir hat es ein lang „erloschenes“ (eher nur kleiner gewordenes) Feuer wieder entfacht. Leider ergab sich aufgrund der Kältefront und des Schnees keine Möglichkeit zum Biken, aber ich bin mir sicher, es wäre geil.