12.10. – 13.10.2013: Chamonix

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Bei strahlendem Sonnenschein und schneebedeckten Gipfeln gings heute auf Richtung Chamonix. Zum Frühstück sind wir mal direkt in Courmayeur rein gefahren. Die Stadt selber hat zwar einen kleinen Altstadtkern, besteht aber hauptsächlich aus Einkaufsläden, die winterlich kitschigen hergerichtet wurden. Dennoch hatte es seinen eigenen Charme. Kann aber auch gut an der Sonne und dem Panorama gelegen haben. Oder dem unglaublich leckerem Foccacia..oder doch dem Brot…man weiß es nicht. Anschließend gings ab durch den Mont Blanc Tunnel. Super speziell und groß alles aufgemacht dafür, dass er dann doch „nur“ 11,6km lang ist. Als Verlgeich, der Gotthard-Tunnel (nicht Basistunnel) ist 15km lang und der San Bernardino 6,6km. Beide sind in der Vignette inkludiert und der Mont Blanc kostet dagegen stolze 41,70€. Gut, dafür hat man auch einen eigenen Radiosender, der spielt aber nur Schrott (kein Manowar). Wer denkt sich denn eigentlich zwei verschiedene Preise aus, also wenn ich von FR nach IT in den Tunnel fahre ist es günstiger als von IT nach FR. Durch den gleichen Tunnel?!Als wir dann auf der französichen Seite raus gekommen sind die böse Überraschung. Alles weiß. Hier im Chamonix Tal hats mal richtig geschneit. So haben wir uns dass nicht vorgestellt. Also erst mal ab ins Zentrum zur Touristeninfo. Auf den Weg dorthin konnte ich mal erleben was richtig Bergsport-Vermarktung heißt. Es ist wirklich unglaublich was für eine hohe Dichte an Bergsportgeschäften hier zu finden ist. Alles…Einfach alles. Man hat zwar versucht das Stadtbild etwas schicker zu machen und trotz der unglaublichen Kulisse ist bleibts einfach eine große Einkaufsstraße. Panorama super, hier leben wollen..sicher nicht. Bei der Touri-Info dann die gute Nachricht, dass zumindest das Wetter stabil bleibt. Somit gings weiter zum Camping „Deux Glaciers“ wo wir den weiteren Schlachtplan beredeten. Dieser stand auch bald fest. Viel war hier nicht zu machen, den Ort Chamonix hatten wir quasi durch was fehlte war Essen (Raclette) und Berge. Also gings am Abend ins „Le Cauldron“ zum Raclette essen. Das Restaurant selber alleine von der Einrichtung her der Hammer. Überall hing irgendwas an der Wand und dazwischen immer wieder Bergsteigerfotos. Nach der „kleinen“ Vorspeise gings zum ernsten Teil über. Nachdem der eigene Grill auf dem Tisch plaziert wurde, wurde darauf der halbe Käselaib montiert. Hinzu kamen eine ordentliche Portion Fleisch und Kartoffeln. Ganz ehrlich, es war nicht zu schaffen obwohl wir unser bestes gaben. Mit vollem Magen gings zurück zum Camping…morgen warteten die Berge auf uns.

Heute (13.10.13) ganz großes Programm: Aiguille du Midi + Mont BlancDa die Wettervorhersage für den Vormittag besser war standen wir früh in der Kälte auf. Brrr. Über Nacht ist noch mehr Schnee gefallen und unsere Bikes waren leicht eingeschneit. Skier wären wohl echt die bessere Alternative gewesen. Also schnell zam packen und los. Am Ticketschalter dann der erste Dämpfer. Erste Bergfahrt ist nicht um 9 Uhr sondern 1h später um 10 Uhr. Naja. Wenigstens haben wir Zeit für ein Frühstück. Nach einem Pain au Chocolate schauten wir zurück zur Station und reihten uns zwischen den Japanern, Arabern und Hochtouren-ausgerüsteten Amerikanern. Mit unseren 50€ Tickets in der Hand gings dann pünktlich um 10 Uhr los. Die Fahrt zur Mittelstation war noch ok, aber von da hoch zum Aiguille du Midi war krass. Zwischen der Mittelstation und dem Gipfel spannte sich das Seil ohne Stützpfosten oder ähnlichem. Knapp vor dem Gipfel hat man das Gefühl direkt in die Wand zu fahren, doch plötzlich kommt der Zug von oben und man fährt wie in einem Fahrstuhl direkt vertikal hoch, mit etwa 20 cm Platz zur Felswand. So erreicht man dann die 3750m Hohe Bergstation. Durch einen in Stein gehauenen Tunnel geht es dann auf die zentrale Brücke und man erstarrt förmlich. Nicht etwa wegen der Kälte (dank der Daunenjacke) sondern mehr wegen dem Blick. Rechts die Steilwand des central Towers, mit seinem Glaspanorama-Weg mitten im Fels, und dann noch weiter rechts der Gipfel des Mont Blanc.
Dreht man sich nach links so sieht man die komplette Kulisse des Grandes Jorasses bis hin zu dem Les Drus. Das Licht und  der Weitblick waren phänomenal. So verschoss ich sicher über 200 Bilder aus allen Perspektiven und von allen Plattformen aus. Wir erkundeten die verschiedenen Platformen und das Museum welches schick aufbereitet war und sämtliche bergsteigerischen Aktionen im Mont Blanc Massiv zeigte. Neben Erstbesteigungen, Free Solos und Abfahrten waren auch Slackline Aktionen zu sehn.

Insgesamt waren wir 3h oben und ich freute mich wie ein kleines Kind ständig von einem Eck ins nächste zu springen und dabei die Kulisse aus neuen Blickwinkeln kennen zu lernen. Das Erlebnis und der Drang hier oben zu sein waren einfach unbeschreiblich. Nachdem wir eigentlich alles gesehn hatten, machten wir uns schweren Herzens langsam auf den Rückweg. Nach einem kleinen Snach am Auto ging das Abenteuer weiter ins Wallis.

Was bleibt?
Die Stadt selber brauch ich nicht wieder, aber das Erlebnis und die Kulisse dieser imposanten Berge brauch ich unbedingt wieder. Für mich steht fest, ich will wieder nach oben. Nicht nur per Bike sondern auch mehr per Klettern. Das Abenteuer, das Erlebnis sind einfach die letzten Jahre zu kurz gekommen und ich hoffe nächstes Jahr mehr Gelgenheite hierfür zu finden.

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