16.10. – 20.10.2013: Tessin/Lugano

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Nach unserem Besuch in Zermatt gings weiter über den Simplonpass ins Tessin. Der Pass selber war nun nicht das Problem, aber weiter unten machten wir einen entscheidenden Fehler. Statt die Landstraße weiter Richtung Mailand bis nach Verbania zu nehmen bogen wir in Domodossola (geiler Name) ab und nahmen dabei die wohl ätzendste Bergstraße überhaupt. Super eng, also ein VW Bus + ein weiteres Auto passen nur stellenweise durch und es war gerade 16 Uhr –> Rush Hour im Feierabendverkehr. Gefühlt Millionen Italiener, die im Tessin arbeiten, nahmen diese Straße um wieder zurück nach Italien zu fahren und kamen uns somit entgegen. Italiener an sich sind ja schon berühmt für ihre Fahrweise…diese bilden wohl nochmal eine eigene Kategorie. Teilweise mit angeklappten Außenspiegeln jagten an uns vorbei ohne Rücksicht ob sie den Bus oder ihr Auto dabei demolieren. Zum Glück ist nix passiert, aber ich war nervlich am Ende. Der typische Stau zwischen Locarno und Lugano trug nicht wirklich zur Entspannung bei und ich war froh, als wir dann am Camping Moretto heil ankamen. Diesen habe ich im Frühling zufällig entdeckt und er ist ein echtes Goldstück. Zum einen liegt er sehr zentral in Lugano, zum anderen ist er echt klein und nicht überfüllt bzw. besetzt mit Kindern/Familiencampern. Bei unserem Entspannungbier lernten wir dann auch Ralph kennen, der den Campingplatz aktuell gepachtet hat. Mit ihm kamen wir schnell ins Gespräch und verbrachten so einen mehr als gemütlichen Abend.

Am nächsten Tag (17.10.2013) wollte ich Laura eine meiner Frühjahrs-Touren zeigen. Da es die kürzeste war und wir noch einkaufen mussten entschieden wir uns für Monte Lema. Leider entpuppte sich der Anstieg als doch etwas zu krass, da ich einen gewissen Mittelteil irgendwie vergessen habe. Oben an der Gipfelstation konnten dies aber zum Glück eine Spaghetti Bolognese, eine Cola und eine Portion Polenta mit Gorgonzola etwas richten. Anschließend gings zum Downhill über und ich war geshockt wie ausgewaschen der Trail im Vergleich zum Frühjahr war. Dennoch lief es ganz gut runter und so erreichten wir wieder Fuchur. Der Abend war leider etwas stressig. Wir mussten Wäsche waschen und irgendwie haute es nicht nicht ganz mit dem trockner hin, dann noch Brote schmieren für morgen und alles vorbereiten. Geplant war nämlich die Alpe di Gesero. Dann noch Abendessen machen und ausruhen…

Wie gesagt heute (Freitag, 18.10.2013) stand die Alpe die Gesero auf dem Plan. Nach dem schnellen Frühstück/Kaffee gings nach Bellinzona. Die ersten Kilometer am Fluß entlang waren bitterkalte, aber sobald wir Roveredo erreichten und es bergauf ging lief es besser. So schraubten wir uns die unzähligen Serpentinen bis nach Laura hoch. Ja, der Ort heißt wirklich Laura. Das obligatorische Foto haben wir natürlich auch gemacht. Danach lief es leider weniger gut. Hier auf der Nordseite hat sich der Schnee noch zu gut gehalten, so dass wir schon ab 1500Meter durch den Schnee schieben mussten. Nach 20 Minuten brachen wir dann ab, weils einfach zu viel wurde bzw. keine Besserung in Sicht war. Im Frühjahr bin ich wenigstens 200Hm weiter gekommen bis der erste Schnee kam. Runter gings dann fast wie auf am Rodel mit dem Bike und ab Laura dann vernichteten wir die Höhenmeter auf Asphalt. Somit war die Tour schneller zu Ende als gedacht, dafür hatten wir am Nachmittag/Abend wenigstens Zeit zum erholen.

Am Samstag (19.10.2013) war dann eigentlich Monte Bre geplant, doch auch unsere Weiterreise musste organisiert werden. Wir fuhren bis nach Tenero (Einstieg der Tour) und nutzten im Einkaufszentrum erstmal das Internet. Lugano wirds ab morgen schlecht, FLims/Laax sieht gut aus. Touren haben wir auch, Schnee sieht gut aus. Passt. Allerdings fühlte es sich heute bei mir etwas nach Erkältung an und da die Zeit auch etwas fortgeschritten war entschlossen wir uns die Tour sein zu lassen. So verbrachten wir einen total entspannten Nachmittag am Camping mit Lesen und in der Sonne sitzen. So was tut auch manchmal gut. Den Abend verbrachten wir dann wieder mit zusammen mit Ralph bei sehr gemütlichen Gesprächen.

Abreisetag (20.10.2013), leider schon. Da es zuzog und es leicht zum nieseln anfing packten wir den Bus schnell ein und gönnten uns noch einen kleinen Spaziergang inkl. Kaffee durch Lugano. Anschließend gings zum nächsten Abschnitt der Reise. Über den Bernardino nach Flims/Laax.

Was bleibt?
Mehr als schöne Erinnerungen. Tessin hat einfach auch was magisches. Manchmal denke ich mir man ist es hier voll und „zivilisert“, aber wenn man dann unterwegs ist dann nehmen einen diese Kastanienwälder und die Landschaft einfach ein. Speziell im Frühling wie im Herbst hat die Sonne hier schon/noch richtig Kraft und man weckt alte Lebensgeister. Die MTB-Touren waren leider nicht so zahlreich dieses mal, was aber nix zu bedeuten hat. Das Potential ist gewaltig und mit den Seen um einen herum braucht man den Garda z.B. überhaupt nicht. Auf alle Fälle wieder nächstes Jahr. Speziell, weil ich Ralph auch noch einen Kasten Tegernseer schulde. :-)

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