Um uns an noch mehr an die Höhe zu gewöhnen war der Plan rüber ins Wallis zu fahren und von Fionnay aus auf die Cabane de Panossière aufzusteigen. Diese sollte der Stützpunkt für den Petit/Grand Combin sein sowie den Combin de Corbassière. So fuhren wir in der Früh rüber, gönnten uns noch ein kurzes Frühstück in Martigny (+ Vorräte einkaufen) und trafen die anderen dann in Fionnay. Der von hier aus kürzere, aber lawinen-gefährlicherer Zustieg war quasi durch nicht vorhandenen Schnee nicht zu machen. So fuhren wir ein Stück zurück nach Lourtier und starteten von einer Kehre aus die Tour. Anfangs zog sich der Weg noch auf einer Forststraße hoch, die unten teilweise nicht mehr Schneebedeckt war. Weiter oben wurde es dann besser und so erreichten wir bei Sonnenschein und warmen Temperaturen die Cabane Brunet. Nach einer kurzen Pause mit Kuchen und Rivella gings dann um das hintere Tal herum auf das Col des Avouillons. Hierzu mussten wir kurz einen Lawinenstrich queren und eine kurze Abfahrt machen bevor es zum Aufstieg kam. Hier war uns allen nicht wirklich geheuer. Durch die hohen Temperaturen hörten wir überall Wumm-Geräusche und schauten immer skeptisch nach oben. Am Col angekommen dann die teils schöne, teils nicht so schöne Aussicht. Schön war der Blick rüber zur Panossière und dem Gletscher Corbassière, weniger schön war die sehr sulzige und steile Abfahrt. Einzeln nahmen wir diese dann in Angriff und im nachhinein muss man echt sagen, ist zum Glück nichts passiert. Bei jedem von uns rutschte der Schnee, kleinere Lawinen wurden ausgelöst und ich beobachtete wie sich etwa drei Meter vor mir der Schnee immer wieder nach unten bewegte. Kein schönes Gefühl. Die Gletschermoräne schenkte uns noch einen schöne letzte Abfahrt bevor es zum Aufstieg zur Hütte ging. An dem Tag war ich dann auch langsam durch. Die Uhr sagt, dass wir schon fast acht Stunden unterwegs sind und an die 1400Hm gemacht haben. Langsam quäle ich mich weiter. Während die anderen schon auf der Hütte sitzen und die Sonnenstrahlen genießen muss ich noch den letzten Anstieg bewältigen. Peter, wie immer, hilfsbereit kommt nochmal runter und will mir mit dem Rucksack helfen, aber das lasse ich nicht zu. Wenn, dann schon alleine und Stolz bewahren. So komme ich sicher über eine halbe Stunde später als die anderen oben an und bin fertig. Dennoch nutze ich die letzten Sonnenstrahlen und ruhe mich aus. Den Abend verbringen wir dann noch bei bestem Wetter auf der Hütte mit sehr gutem Essen, leider aber weniger gutem Bier. Es ist das gefürchtete 1664, dass wir schon beim ersten Bleau Urlaub nicht trinken wollten. Obwohl es noch schön ist warnt uns der Wirt, Morgen wirds schlecht. Mir egal, denn für mich steht fest, ich mach einen Pausetag morgen. Die anderen sind nachwievor hochmotiviert und wollen starten. Also einigen wir uns darauf um 5 Uhr aufzustehen, um wenigstens gemeinsam frühstücken zu können.