Wie abgemacht standen wir um 5 Uhr auf und frühstückten zusammen. Wir blickten alle gespannt nach draußen. Noch sah es gut aus, aber von Westen her kamen schon dichte Wolken auf. Es scheint, als ob der Wirt Recht hat mit dem schlechten Wetter. Dennoch entscheiden sich die anderen aufzubrechen. Für mich, wie gesagt, steht der der Entschluss fest heute einen Pausetag zu machen. So gönne ich mir nach dem Abmarsch der anderen noch einen Kaffee, lese und gehe dann wieder ins Bett. Plötzlich geht die Tür auf und Tom steht drin. Tour ist abgebrochen, Spaltenbergung steht auf dem Programm. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Nachdem ich langsam wach geworden bin, ziehe ich mich an und geselle mich draußen zu den anderen an der Haus-Spalte. Dort verbringen wir dann die nächsten Stunden damit die Spaltenbergung aus unterschiedlichen Positionen heraus zu üben. Wie immer sehr lehrreich und man wünscht sich, nie in die Situation zu kommen. Nachdem wir alle dann gut durchnässt und durchgefroren sind begeben wir uns zurück auf die Hütte und verbringen den Nachmittag damit die Sachen zu trocknen bzw. die nächsten Tage zu planen. Auf dem Programm steht noch der Mont Blanc, wettertechnisch macht sich leider das Fenster langsam zu. Geplant war Do/Fr auf diesen in Angriff zu nehmen. Donnerstag auf die Mulet hoch und dann Freitag der Gipfel. Leider ist für Freitag schlechtes Wetter vorhergesagt. Somit bleibt nur noch Mi/Do. Da wir aber schlecht aklimatisiert sind zweifeln wir noch. Peter ruft nochmal den Hüttenwirt von der Mulet an und der sagt letztendlich, dass die Bedingungen wahrscheinlich zu schlecht sind. Diese Saison war noch keiner oben und weiter als bis auf den Dome du Gouter ist noch keiner gekommen. Zu viel Blankeis. Also steht unsere Entscheidung zumindest was den Mt Blanc angeht fest. Dennoch ist noch offen was die weiteren Tage passiert. Nach ein paar Bier und wildem Blättern in den Führern zeichnet sich ein grober Plan ab. Morgen versuchen wir den Combin de Corbassiere und den Petit Combin. Ab dann trennen sich wahrscheinlich unsere Wege wieder. Matze, Peter, Dani und ich bleiben hier und starten evtl. noch einen Versuch auf den Tournelon Blanc während die anderen drei gleich morgen wieder zurück nach Chamonix fahren und sich dort austoben. Puhh..Das wäre dann auch geschafft. Der Nachmittag/Abend verläuft dann etwas zäh, aber wir sind letztendlich alle froh, als das Wetter schließlich besser wird. Auch das gute Abendessen trägt dazu bei unsere Stimmung zu heben.