Laura brauchte nach den letzten beiden Tagen eine Pause und so entschloss ich mich alleine los zu gehen. Das Wetter war super, nur die Temperaturen machten wir Sorgen. Mein Ziel war zunächst das Skigebiet in Sankt Valentin. Brav fragte ich ob man die Piste zum hochgehen benutzen durfte, was kein Problem war. Es war schon merkwürdig, denn der untere Teil war zwar Piste, aber so bockhart, dass ich fast Harschesten brauchte. Das irritierende dabei war, dass links und rechts grüne Wiesen waren. Nach oben hin wurde es mäßig besser. Ich wurde von sehr ambitionierten Speedgehern überholt und stellenweise musste ich über die Holländer etwas lachen, die versuchten den Berg auf Ski runter zu kommen. An der Haideralm angekommen wurde es dann langsam besser mit dem Schnee. Ich machte kurz Rast und nahm anschließend die Tour wieder auf. Eine schwarze Piste wäre ich dann bedingt durch die Steilheit und dem eisigen Zustand der Piste fast nicht hoch gekommen. Zum Glück war ich nicht alleine, drei Jungs vor mir gings ähnlich. Wir zweigten dann ab vom Skigebiet und stiegen die präparierte, aber zur Abfahrt noch nicht frei gegebene rechte Seite hoch. Die Jungs hatten ein bisschen Probleme, so dass ich sie überholte und alleine war. Die Piste führte steiler hoch als gedacht und mit etwas Krafteinsatz gelangte ich auch bis ans Ende des Lifts und so mit auch des Skigebiets. So…was jetzt. Wetter ist gut, Schnee sieht auch gut aus, aber ich bin allein. Noch etwas zögerlich machte ich mich auf bis zum Rücken bevor es von dort in den letzten steilen Hang zur Seebodenspitze (meinem eigentlich Ziel) weg geht. Dort legte ich dann auch Harscheisen an. Am Fuß vom Hang kämpfte ich dann gegen mich…soll ich…soll ich nicht. Mein Bauch sagte ja und ich fand auch keinen Grund es nicht zu machen, so dass ich mich Spitzkehre um Spitzkehre hoch arbeitete. Der letzte Aufschwung war geschafft und nach einer kurzen Querung und einem letzten Hopser war ich am Gipfel. Genial. Die Aussicht ein Traum, ich komplett alleine, der König Ortler im Hintergrund, der Reschensee und das Rojental vor mir. Der Wind war nicht so stark wie die Tage zuvor, so dass ich mir am Gipfel etwas Zeit ließ und es genoss. Die Abfahrt war dann einfacher als gedacht und bald war ich dann schon wieder am oberen Ende vom Lift. Dort ging ich kurz ins Lifthäuschen um mich umzuziehen und musste laut los lachen. So wie die Lift-Aufpasser sind hing drin ein Nacktkalender. Sehr schön. Mit einem Grinsen im Gesicht fuhr ich die Piste runter bis zur Haideralm und gönnte mir dort erst mal ein Weißbier. So gestärkt war der Rest easy, bis auf die Tatsache, dass man wegen den Temperaturen weiter unten echt aufpassen musste, dass man nicht in eine Wasserpfütze fährt. Von dort gings mit dem Bus zurück nach Mals.