Heute fiel das Aufstehen richtig schwer. Laura kam gestern erst gegen 21 Uhr aus Hamburg nach Hause und wir verbrachten den Abend noch gemütlich beim Essen und Quatschen. Letztendlich wars dann auch schon ordentlich spät, so dass der Wecker heute um 6 Uhr eine echte Qual war. Aber…es half ja nix. Zeug hatten wir gestern schon gepackt, also alles ab in den Bus und mit einem kurzen Zwischenstopp beim Bäcker gings direkt nach Hinterriss. Der Holländerstau hielt sich in Grenzen, so dass wir in gut 1,5h dort waren.
Das Wetter war naja, dafür aber stellten wir bei den ersten Metern schon fest, dass es nicht nur 7cm Neuschnee sind sondern ordentlich mehr. Genial. Also gings dann über die Forststraße zunächst hoch zur Rontalalm. Überraschenderweise kam uns am Anfang sogar noch eine G-Klasse entgegen. Respekt.
Der Neuschnee zehrte an unserer Ausdauer, so dass sich die gut 3km bis zur Alm echt zäh zogen. Zudem wars auch brutal warum und obwohl ich quasi nur ein langärmliges T-Shirt an hatte schwitzte ich mich zu Tode. Nach der Alm gings dann noch gut einen Kilometer weiter bis es endlich anfing steil zu werden (und somit die Höhenmeter gemacht wurden). Die Spur war zwar gut angelegt (wir waren geschätzt die dritten die hier durchkamen), aber der Schnee war noch nicht verfestigt, so dass man immer wieder weg brach. Dennoch quälten wir uns den ersten Hang hoch und nach der Querung in den Schlusshang versuchten wir die Lockerschneelawinen, die teilweise schon in die Spur gezogen sind, zu ignorieren und weiter zu gehen. Trotz der Lawinen waren die Bedingungen top. Lockerer noch ungebundener Schnee oben, unten relativ stabiler (1er) Schnee, die Schwachschicht (durch die geringen Höhe) nicht stark ausgeprägt. Also stapften wir den Schlusshang bis zur Scharte froh und blickten endlich Richtung Osten ins Tortal. Die Wolkenstimmung war brutal und teilweise kam sogar die Sonne durch. Leider füllte sich die Scharte mit der Zeit und wir wollten noch ein paar Schwünge in die noch unbefahrenen Stellen setzen. Also keine Brotzeit und schnell umbauen. Dann gings schon los und ich muss sagen….es war die brutal geilste Abfahrt dieser Saison. Der Pulver oben perfekt, gestaubt hats wie blöd, unten aber noch ordentlich Grundlage, so dass man einen geilen Schwung nach dem anderen setzen konnte. Ich kam aus dem Jodeln nicht mehr raus und Laura meinte sogar die Vögel haben mir zurück geantwortet. Einfach genial. Durch den Wald hindurch suchte ich mir dann einfach eine noch unbefangene Spur und kam mir ein bisschen vor wie die Jungs aus den Powder-Filmen. Am Rontalboden wieder angekommen folgten wir der Aufstiegsspur zurück, die sich durch ihre Flachheit echt zog und das letzte aus meinen Oberschenkeln saugte. Unten in Hinterriss dann wieder angekommen grinsten wir beide nur und waren froh so früh aufgebrochen zu sein.
Der Hunger trieb uns noch noch zum Jäger von Fall wo wir uns Weißbier, Schweinsbraten und Hirschgulasch gönnten bevor es ganz…aber ganz gemütlich zurück nach Minga ging.
28.02.2015: Torscharte
