29.08.2015: Schürpfeneck

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Irgendwie wurde es immer schwieriger an den Wochenenden raus zu kommen. Zwei Herzen schlugen in unserer Brust. Zum einen wollten wir es gemütlich angehen und Freizeit nicht im Stress enden lassen, zum anderen wollten wir auch was erleben. Diese Dualität lässt sich nicht immer leicht lösen. So wie auch dieses Wochenende. Eigentlich planten wir Samstag aufs Hirschhörnl zu fahren um dort zu übernachten. In der Jachenau angekommen wars dann aber so warm, dass wir so träge waren, dass wir einfach nicht los kamen. Fast schon verzweifelten wussten wir nichts mit uns anzufangen. So beschlossen wir zurück zum Sylvenstein zu fahren und einfach nichts zu machen und für morgen Früh das Schürpfeneck in Angriff zu nehmen. Wir kauften bissl was auf den Weg ein und setzten uns einfach an den Strand vom Sylvensteinsee und schauten der Welt beim dunkel werden zu. Da aber Vollmond war, dauerte die Dunkelheit nicht lange. Als man den Mond schon fast übers Schürpfeneck sah machte sich Laura auf und paddelte auf ihrem SUP über den dunklen See. Mit der Zeit stieg der Mond immer höher und am Ende war der See fast taghell beleuchtet. Auch ich schwang mich dann aufs SUP und genoss diese einmalige Stimmung. Du gleitest quasi lautlos über den dunklen See, über dir den Mond, alles ist ruhig…wahhhhh. Echt Gänsehaut-Feeling.
Nachdem wir genug hatten gingen wir zurück zum Bus, es wurde eine kurze Nacht.

Schon um halb fünf klingelte der Wecker. Wir frühstückten schnell und machten uns dann noch in der kühle der Nacht auf. Mit Stirnlampe legten wir die ersten Meter bis zum Traileinstieg zurück. Diesmal hieß es satte 1000hm hoch tragen. Durch den Wald brauchten wir zunächst noch unsere Lampen, aber bald schon kam die Sonne und so hatten wir selbst im Wald genug Licht. Wir arbeiteten uns Meter um Meter hoch. Der Weg selber war zwar nicht schlecht angelegt, aber 1000hm sind halt nun mal ein Wort. Nach oben raus wurde es immer zäher und gegen 9 Uhr waren wir dann am Grat und blickten direkt und die Sonne, die auf der Seite schon erbarmungslos brannte. Wir legten noch die letzten Meter zum Gipfel des Schürpfenecks  zurück und genossen das Wahnsinns-Panorama. Nach jetzt gefühlt zwei Jahren biken in heimischen Gefilden wars dann echt cool so ziemlich alle Berge im Blickfeld benennen zu können. Ich kochte mir einen Kaffee und genoss die Stimmung. Langsam machten wir uns auf um in den Downhill zu gehen und ich war schon mega gespannt wie der Trail, der ja fast schon das Markenzeichen vom Flow-Valley ist, so zu fahren ist. Anfangs gings etwas technisch über den Grat hinunter bis man anfängt die Hänge zu queren, was noch leicht war. Bald aber wechselte der Trail in eine steile Schotterpiste, die sich mit echt harte Waldpassagen abwechselte. Laura kämpfte tapfer, aber heute liefs einfach nicht bei ihr. Bei mir lief es zwar besser, aber ich konnte bei weitem nicht alle Stelle fahren. Hier benötige ich doch noch etwas Übung. Gegen Ende hin nahm der Trail an Steilheit zu und hier musste ich echt aufpassen mich nicht zu darennen. Der anstrengende Uphill + die heißen Temperaturen fordern zu schnell ihren Tribut. Wir behielten aber beide den Kopf und kamen somit gut und heil unten an. Boah…Zaches Stück. Der Uphill will erkämpft sein, genauso aber auch der Downhill. Nicht leicht.
Auch die Rückfahrt kostet nochmal Kraft, da ein Anstieg von guten 100hm noch zu absolvieren ist. Fertig kamen wir dann zurück am Campingplatz in Fall an und machten uns gleich auf zum Jäger vom Fall, wo wir uns beide das Schnitzel rein drückten. Im Anschluss kühlten wir uns noch im See ab, trockneten quasi schon im liegen und verließen das aktuell doch sehr überfüllte Fleckchen Erde, welches wir so lieben.

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