Was sich schon beim letzten Wochenende abzeichnete wurde dieses fast noch schlimmer. Wir hatten Urlaub, wollte biken, wussten aber nicht wo hin. Das Wetter besserte sich zum Glück, so dass Wallis, Dolomiten aber auch zu Hause möglich war. Wir spielten zig Szenarien durch, aber bei keiner machte es gleich Klick. Alles kostete Überwindung. So beschlossen wir zunächst nicht gleich Freitags los zu fahren. Der Samstag war ein ordentlich hick-hack. Aus irgendeiner Übersprungshandlung heraus kauften wir uns beide auch a Tracht. Keine Ahnung wie das zusammen passte. Ergebnis war, wir fuhren auch nicht Samstag. Zum Glück zwangen wir uns dann doch dazu und beschlossen fix am Sonntag ins Wallis zu fahren.
So wars dann auch. Wir fuhren Sonntag gemütlich am Vormittag los. Gegen 18 Uhr kamen wir dann auch am Camping in Gampel an und bauten dort quasi unser Basislager auf. Kaum dort, kaum in den Stühlen und kaum, dass wir die Abendstimmung gesehen haben wussten wir, dass wir verdammt nochmal was richtig gemacht haben. Es war die richtige Entscheidung und wir konnten nur den Kopf schütteln warum wir uns so schwer getan haben damit.
Am nächsten Morgen gings dann mit Fuchur hoch nach Leukerbad. Brr. Es war noch kalt (kaum 10Grad) als wir den Bus im Parkhaus abstellten und zur Torrentbahn gingen. Ticket war schnell gekauft und bald sahen wir wie die Sonne die gegenüberliegende Seite immer schneller mit Licht füllte. Oben dann angekommen waren wir dann mitten in der Sonne und so brauchten wir auch bald schon unsere Jacken nicht mehr. Hier öffnete sich gleich der prächtige Blick ins Wallis. Vom Weißhorn bis hin zum Mont Blanc war alles zu sehen. Was für eine Bergkette. Wir starteten easy mit dem Trail der es auch sehr gut mit uns meinte. Langsam schlängelte er sich am Hang entlang immer wieder leicht ansteigend bis wir quasi den Schlussanstieg ins Lötschtal vornahmen. Von dort führte der Trail einfach nur mega spaßig runter nach Jeizinen. Hier änderte sich sein Charakter komplett und gefühlt nahm er nun den direkt Weg nach unten. Brutal steil fiel er ab und wir zirkelten uns durch die Kehren hinab. Boah…unten angekommen waren wir beide platt, aber unglaublich glücklich. Als wir aber einen Blick auf die Uhr warfen wurde uns klar jetzt Gas. Der Bus nach Leukerbad hoch ging in knapp 20 Minuten und so gab ich nochmal Vollgas und keuchte mir die Lunge raus, aber ich erreichte auf den letzten Drücker (der Bus war schon im Anfahren) den Bus und konnte so chillig nach oben fahren. Ich brauchte aber echt die gesamte Hochfahrt um mich von dem Sprint zu erholen. Auf den Rückweg nach Susten nahm ich auch noch ein älteres Pärchen mit, welches sich ebenfalls den Bus sparen wollte. Hey. In der Schweiz muss man zusammenhalten. Zurück am Camping hieß es duschen und sich in die dicke Daune packen und erneut der Welt beim dunkel werden zuschauen und den Sternenhimmel genießen.