Letzter Tag. Das Aufstehen fiel in dem größeren Winterraum schon einfacher und genauso auch das Frühstück. Wir packten wieder alles zam, sperrten ab (mit einer leichten Verzögerung dank einem stecken gebliebenem Schlüssel) und machten uns auf. Das alles was wir tags zuvor querend runter gefahren sind mussten wir heute wieder zurück. Das Flachstück nutzten wir dabei für Gespräche, was auch echt schön war. Nach oben raus legten ich dann leider eine etwas zu steile Spur an und wir kamen gut schnaufend auf dem ersten Rücken an. Hier übernahm Floh wieder das Spuren und wir zogen weiter Richtung Schobertörl. Wir haben schon Abends zuvor den eigentlich Plan mit dem Hochschober aufgegeben, da wir nicht alle fit genug waren und in der Gruppen zusammen bleiben wollten. Was uns aber überraschte war, dass uns die Gruppe von gestern immer mehr und mehr einholte. Als ich vor dem letzten Anstieg zum Törl war erreichten sie gerade Steffen, der noch kurz mit ihnen quatschte. Daraufhin machten sich zwei Maschinen von denen auf getrennt (also doppel-spurend) Richtung Hochschober zu gehen. Dabei legten die ein echt krasses Tempo vor. Ich erreichte dann das Törl wo sich Floh schon die Steigeisen anzog. Wir hatten vorher schon den Debantgrat gesehen und gesagt, komm wir probieren es. Er stapfte schon mal vor während ich mein Zeug anlegte. Als ich dann los ging war Peter gerade da und wir machten aus uns unten beim Auto zu treffen. So ging ich los. Anfangs war noch alles gut und als es steiler wurde, hatte ich auch nicht so ein großes Problem. Ich machte mir mir aber zunehmend nur Sorgen wie ich wieder runter kommen sollte. Ich konzentrierte mich erst mal auf das Hoch gehen. So erreichte ich auch dann bald den letzten Aufschwung wo Floh warteten. So gingen wir dann gemeinsam zum Gipfel und genossen vom Südgipfel aus das prächtige Panorama quer über die Alpen. Wie auf einer 3D Karte konnte man alles erkennen. Julische, Karnische, Triglav, Dolos, Großvenediger….echt beeindruckend. Ich sammelte daraufhin meine Gedanken wieder und konzentrierte mich nun auf den Abstieg. Ich bat diesmal Floh nah dran zu bleiben. So stiegen wir vorsichtig ab und zumindest ich bemerkte kaum das Dynafit Pärchen welches hochgesprintet kam. Ohne Zwischenfälle kamen wir dann gut bei den Ski an und schnallten die uns an. Obwohl der Schnee in den oberen Hängen richtig geil war, war ich so was von fertig, dass ich ihn kaum richtig genießen konnte. Ich kämpfte mich hier nach unten und musste im Bruchharsch dann richtig leiden. Fast schon vorhersehbar stürzte ich einmal und verlor dabei einen Ski, der dann gefühlt 150 Meter weiter ins Becken runter fuhr. Geil. Also wieder mal auf einem Ski runter bis zum zweiten. Von hier gings dann vom Gelände her kurzzeitig etwas leichter runter. Am Ende endete die Spur im Wald bzw. in einem Bachlauf den man in kurzen (aufs schon voll zerfahrenem Schnee) Schwüngen überwinden musste. Hier ließ ich nochmal richtig Schweiß und stürzte auch paar mal. Irgendwie kam mich aber dann unten ohne Blessuren an und von der Lesachhütte aus fellten wir erneut auf, da wir nicht den Bachweg nach Lesach nehmen wollten. Jetzt hieß es nochmal Zähne zam beißen, da wir ca. 1.5km und 60hm nochmal hoch mussten. Irgendwie erreichten wir dann doch noch die Rodelbahn und ich fuhr so langsam und so sicher es noch ging nach unten. Der Weg hörte dann bei einer Schranke auf und wir erkannten, wir waren woanders als das Auto vom Peter. Nachdem wir kurz mit den Jungs telefoniert hatten kam raus, sie sind tatsächlich noch den Bachweg gefahren und sind am Auto. Sie kommen uns dann gleich entgegen. Floh und ich schulterten unsere Ski und gingen ihnen bergab entgegen. Keine 10 Minuten später waren sie schon da, wir luden dann alles ins Auto und tauschten uns noch kurz aus. Der Bachweg war wohl ein echtes Desaster wo auch sogar Peter zu kämpfen hatte. Viel lustiger war aber die Story vom Steffen bzw. von der anderen Gruppe. Diese war wohl etwas angepisst gewesen, weil sie zum einen nur scheiß Schnee am Roten Knopf hatten (selber Schuld wer so spät hoch geht), es wohl wenig Holz auf der Elbersfelder gabe (war bei uns nicht anders) und wohl die Gruppe die auf der Lienzer reserviert hatte nicht gekommen ist und sie somit mit der Elbersfelder geplant hatten und wir aber eben alleine mit vier Weißbier einen saugeilen Abend dort hatten. Manchmal ist es einfach schön, wenns bei einem selber besser läuft als bei anderen :-)
Peter fuhr uns noch hoch zum Lucknerhaus, wo wir heil froh waren uns endlich umziehen zu können. Während die anderen schon bald weiter zogen und wir uns verabschiedeten gingen Floh und ich noch ins Lucknerhaus zum essen. Leider hatten die genau in dem Moment Stromausfall, so dass es nix warmes gab. Wir tranken dann halt nur schnell ein kaltes Bier und fuhren dann los nach München. Trotz Unfall in Mittersill und Stau auf der A8 kamen wir in gut 3,5-4h durch und ich schaffte es dann noch (knapp vorm Hungertod) mit Laura ins Apostels zu gehen, wo wir uns dann die letzten vier Tage jeweils gegenseitig erzählten.
Mensch…Jungs. Was für saugeile Tage. Ich hoffe echt, dass wir das echt mal wieder schaffen zum wiederholen. Die Tage werde ich sicher nicht vergessen.