03.04.2016: Fastdalstinden

20160403_Lyngen-110

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Heute war unser erster Tourentag…Dennoch ließ wir es langsam angehen. Wir mussten uns ja erst aneinander gewöhnen und so war es auch echt gut, dass Christoph schon meinte wir fahren heute später los. Naja…auch deshalb, weil der letzte Schneefall eine gute Woche her ist und sich alles mittlerweile gut gesetzt hat. Heißt wir haben eine relativ harte Oberfläche, die halt tagsüber auffirnt. Jetzt heißts den richtigen Zeitpunkt (und die richtige Hangneigung) zu erwischen.
Wir frühstückten gemütlich zusammen, holten unser Tourenzeug raus und genossen einfach die Morgenstimmung bei besten Wetter. Ich fotografierte noch fleissig draußen bis es dann los ging.

Wir fuhren mit dem Bus gar nicht so weit. Quasi um die Ecke und parkten hinter ein paar Häusern zwischen Lyngseidet und Koppangen. Ziel war der Fastdalstinden. Fast schon wie bei uns üblich gings zunächst einen mäßig steilen Forstweg hoch. Erneut meldeten sich meine Zweifel. Der Schnee war hart und gar nicht mal so üppig vorhanden. Immer wieder versuchte mir der kleine Dämon in meinem Kopf einzureden, dass es scheiße ist…aber ich kämpfte dagegen an. Spätestens als wir oben die Ebene erreichten und ich einen Blick zurück warf war es mit den Zweifeln vorbei. Vor mir lag der Lyngen-Fjord in all seiner Pracht. Kurz durchatmen. Augen schließen…Ich bin hier…Ich erlebe das gerade….Kalte Luft, warme Sonne auf der Haut, leichter Salzgeruch..Ja, es ist wahr. Augen auf.

So gings dann weiter an einem kleinen zugefrorenen See vorbei immer Richtung Gipfel. Ich machte sicher mehre hundert Fotos und konnte mich an den Strukturen, dem Licht/Schattenspiel und einfach der gesamten Umgebung kaum satt sehen. Nebenbei lernten wir uns in Gesprächen immer besser kennen und auch Christoph wählte die Geschwindigkeit so gut, dass es kaum zu einer Ermüdung kam. Erst als wir dann oben auf dem Rücken ankamen fing der Wind an ordentlich zu blasen, so dass wir alle unsere Jacken anzogen und vermummt die letzten hundert Höhenmeter zum Gipfel zurück legten. Wir waren zwar nicht allein, aber Landschaft war hier quasi so „zahlreich“ vorhanden, dass es mich nicht störte und mir auch fast nicht auffiel, dass andere Leute mit am selben Berg waren. Da es im Wind doch frostig wurde machten wir nur kurz Pause und fuhren zügig ab. Die ersten Schwünge waren eher zäh im windverprassten Schnee, aber ich staunte nicht schlecht als ich Holger und Waldtraud hier runter zirkeln sah. Alter Schwede…die habens drauf. Der Steilhang hat dann aber gut aufgefirnt, so dass er ein wahrer Genuss war. Auf etwa der Mitte der Strecke hatten wir aber nicht genug und so machten wir kurz Pause, stärkten uns mit der Brotzeit, und gingen erneut ein paar hundert Höhenmeter hoch. Laura und ich zogen nach links während die anderen noch vier Kehren mehr machten und ich positionierte mich zum Foto schießen. Einer nach dem anderen fuhr einen schönen Rücken mit perfekten Gegenlicht runter und ich versuchte mein Bestes den Moment einzufangen. Im Anschluss gings komplett runter und eben wie schon fast bei uns war das „Kanonenrohr“ am Ende noch eine kleine Herausforderungen, aber wir kamen alle unversehrt und heil unten an. Wie geil…was für eine Tour.

Zurück an unserer Hütte warfen wir uns in die Sauna und hier lernte ich von Holger endlich mal wie man richtig in die Sauna geht. Als Vorbereitung ein kleines Bierchen trinken, dann ein kleines Bierchen mit in die Sauna nehmen, in den Fjord springen (das musste ich dann erst den Jungs zeigen, nachdem sie etwas zögerlich waren), ein kleines Bierchen zur Entspannung dazwischen und das ganze dann mit dem zweiten Saunagang wiederholen. Christoph kümmerte sich in der Zwischenzeit um den Fisch, den Alf (unser Gastgeber) in reichlichen Mengen gefangen hatte. Dieser schmeckte vorzüglich und so ließen wir dann mit jeder Menge Eindrücken den Tag zu Ende gehen. Ich war todmüde und sparte mir das Warten auf die Nordlichter…Einzig ein Blick in die Sterne musste noch sein.

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