Endlich schlechtes Wetter und Schnee. So oder so ähnlich dachten wir uns das als wir aus dem Fenster schauten. Nachdem wir die letzten Tage immer strahlend blauen Himmel hatten zeigte sich der Norden heute von seiner anderen Seite. Tiefhängende Wolken, leichter Schneefall und quasi alles grau in grau. Ich will mich aber nicht beschweren..ich fands geil. Es war eine komplett eigene Stimmung, die zugleich auch schön war.
Da man aber bei so einem Wetter nicht so viel machen kann suchten wir uns heute eine eher kürzere Tour aus. Wir fuhren nach Lyngseidet und von dort noch kurz hoch bis ans Ende vom Dorf. Von hier aus nahmen wir dann den Rornestinden in Angriff. Der Weg führte uns zunächst über Forststraßen und lichten Wäldchen hoch bis er dann zackig abbog und über einen Rücken dann hoch führte. Heute..vierter Tourentag, fünfter Tag in Lyngen..Es ist ruhiger geworden. Passend zum Schneefall. So wie der frische Schnee die Geräusche schluckt so sind auch wir etwas stiller und genießen die Atmosphäre. Fast schon wie üblich sind Ole und ich hinten und machen Fotos. Dabei schwelgen wir in alten Geschichten und ich lerne endlich mal die Schweinebauch-Story kennen :-)
Als wir aus dem Wald draußen sind zieht es stetig zu und auch der Wind frischt auf. Gerade die letzte paar hundert Höhenmeter hoch waren komplett in den Wolken. Am Gipfel selber blieben wir dann nicht lang. Wind und schlechte Sicht machten es nicht gerade angenehm. Also schnell Abfellen und runter. Leider war der Hang fast schon bescheiden, weil man gar keine Kontur gesehen hat. Jeder Schwung musste geraten werden und wir waren echt froh, also wir mehr und mehr aus den Wolken raus kamen und wieder was sahen. Unser nächstes Ziel war dann die Rornes-Hytta, die malerisch zwischen den Wolken hing. Ich war echt überrascht als ich die Hütte sah. Sie war öffentlich (bzw. konnte unter der Woche von jedem genutzt werden), war modern eingerichtet. Hatte einen Ofen und Strom sowie auch Übernachtungsplätze. Echt der Wahnsinn. Wir gönnten uns hier eine längere Pause (und auch wieder den Flachmann) bevor es bei leicht besserem Wetter wieder runter ging. Die Abfahrt selber war dann wieder ein Suchen nach der besten Linie, aber bald schon erreichten wir den Forstweg, den wir dann gut runter fahren konnten. Nach dem obligatorischen Einkauf (Biervorräte) gings dann zurück zu unsere Hütte wo wir den Tag gemütlich bei Sauna und in den Fjord springen rum brachten bzw. dann zum Abend mit leckeren Spare-Ribs verfeinerten.
Obwohl wir noch einen Tag haben…die Wehmut setzt langsam ein. Die Zeit vergeht viel zu schnell, die Erlebnisse sind zu zahlreich. Jeder Tag für sich könnte ein Highlight sein und es bleibt einem kaum Zeit das vergangene zu verarbeiten. Man lebt quasi nur im Hier und Jetzt.