Laura brauchte nach gestern noch etwas Pause, so dass ich den Tag heute „für mich“ hatte. Ich überlegte nicht lange. Auf meiner Liste stand der Augstbordpass, den mir schon letztes Jahr ein anderer Bike am Meidpass empfohlen hat. Ich googelte etwas und schaute mir die Karten an, dann war klar wies geht. Laura fuhr mich nach Sankt Niklaus und mit der Jungenbahn gings hoch nach Jungu. Genau so wie dem Bike Kollegen Christian Scheu musste ich mich auch sehr über die abenteuerliche Bike Befestigung wunden. Mit einem dünnen Seil wurde eher provisorisch das Bike an der Gondel befestigt. Ich zweifelte stark dran ob das hält, aber wenigstens wars nicht windig. So gings dann die ersten 800hm mit der Bahn hoch. Selbst hier oben wars unglaublich warm, aber wenigstens blies ein kühler Wind von den Gletschern her runter. Generell wars schon wieder eine geniale Stimmung. Man sah den Bruneggletscher genauso wie die oberste Spitze des Turtmanngletschers und den Riedgletscher. Selbst das äußere Barrhorn war sichtbar. Völlig alleine ging ich dann so mit meinem geschulterten Bike Meter für Meter nach oben. Der Weg wurde zunehmend enger und oben wars dann wirklich ein schmaler Wanderweg der an der Wand entlang auf einem Steinfeld nach oben führte. Da es die Hauptour von Chamonix nach Zermatt war kamen mir entsprechend genügend Wandergruppen entgegen. Hauptsächlich aber Amerikaner. Einige waren cool drauf, so wie die reine Mädlsgruppe die Fotos mit mir geschossen hat, aber andere waren einfach nur dämlich. Sie beschimpften mich teilweise ob ich denn normal sei hier oben mit dem Bike unterwegs zu sein. Ich konnte einfach nur den Kopf schütteln und wünschte ihnen einen guten Tag. Der Weg wurde dann mehr und mehr ein Schuttfeld und es wurde zäher hier hoch zu gehen. Ich legte nochmal eine längere Pause ein bis ich dann den letzten Abschnitt in Angriff nahm. Hier oben merkte ich auch doch etwas die Höhe und generell auch die Anstrengung. Irgendwann hatte ich dann doch die knapp 1000hm und 8km hinter mir und war mega happy oben am Pass zu sein….Völlig alleine. Ich suchte mir ein schönes windgeschütztes Plätzchen und genoss meine Brotzeit genauso wie meinen Kaffee oben. Ich blieb schon lang…es war einfach zu schön und zu friedlich….Doch irgendwann packte es mich, ich bereitete mein Bike vor, machte noch ein paar Fotos und es ging ab. Der erste Teil ging sehr gut zum fahren…später aber wurde es richtig knifflig und da ich alleine war entschied ich mich doch für die sicherer Variante und stieg ab. Nach einem kurzen Gegenanstieg aber dann Flow pur. Über schmale nicht zu steile Wiesen/Feldwege gings dann mit ordentlich Speed runter. Der Weg wechselte in den üblichen Waldweg und dieser bereitete einfach nur Freude…Meiner Meinung nach deutlich besser als Brazilian. Teilweise überholte ich Wandergruppen die mich nur ungläubig anschaute, was aber umso mehr Spaß machte. In Gruben wechselte ich auf die Straße und fuhr bis Hübschweidi runter. Hier wechselte ich wieder in den mir bekannten Trail und zog meine Staubspur runter bis Turtmann. Man..was für eine geile Tour. Von hier strampelte ich zurück nach Gampel zum Camping, wo Laura schon auf mich wartete.