Quasi von selbst wachten wir heute auf und frühstückten zusammen mit Georg und Martina. Da die beiden ihr Boot, welches sie abholt, erwischen mussten gingen sie schon zügig los während wir noch die restliche Hütte sauber machten und alles wieder verschlossen. Wir ließen uns dann beim Abstieg Zeit und genossen die Landschaft. Ihr Kapitän hatte etwas Verspätung, so dass wir sie noch an der Anlegestelle sahen. Wir packten alles wieder in den wasserdichten Beutel und machten uns auf. Die beiden starrten uns nur ungläubig an, als wir mit den SUPs vorbei paddelten. Sie konnten nicht glauben, dass man damit über den Fjord kommt. Was wir noch nicht wussten…zumindest heute würden wir das auch nicht schaffen.
Aber der Reihe nach. Wir waren dann heilfroh, als es quasi windstill war und somit die Wellen auch kaum im Fjord vorhanden waren. Als wir aber den Grunnfjord sahen, den wir queren mussten, wurde uns anders. Die Flut drückte richtig in den Fjord rein und es waren weiße Gischtkronen zu sehen, nicht zu wenige. Wir blieben kurz noch am Ende vom Trollfjord stehen…berieten und sagten…ok, wir versuchen es. Wir paddelten keine drei Meter rein, da kamen die Wellen schon quer uns so stark, dass ich echt Probleme hatte auf dem Bord zu bleiben..Nein, das hat keinen Sinn. Also wieder zurück in den Fjord. Es fing zudem an zu nieseln und Wind kam auf. So war das nicht vorhergesagt. Mist. Wir hatten drei Optionen, von denen eine ein NoGo war. Zurück zum Kraftwerk und den Typen dort sagen, dass er ein Boot rufen soll, es dennoch probieren und sehr wahrscheinlich rein fallen oder das Touristenschiff, welches gerade rein gefahren ist, bei der Rausfahrt um Hilfe bitten. Wir entschieden uns fürs letzte. So warteten wir bis die MS Orca wieder zurück kam. Wir winkten mit den Paddeln, der Schiff kam näher und wir fragten ob sie uns bis zur gegenüberliegenden Seite mitnehmen konnten. Jep. Sie taten es. Ich muss zugeben, gar nicht so einfach im nicht ruhigen Wasser Lauras SUP mit einer Hand hoch zu heben, so dass es an Bord genommen werden konnte und dann noch meins mit dem wasserdichten Sack. Dazu noch die sich bewegende Leiter…Alles in allem ein großes Abenteuer. An Bord bekamen wir natürlich erst mal Schelte, warum wir ohne Neos hier draußen sind, aber das hielt keine 5 Sekunden an und schon hatten wir Decken, Kaffee und warme Fischsuppe in der Hand. Die Leute waren eigentlich Seevögel-Beobachter, aber waren jetzt mehr an uns interessiert als an den Seeadlern. Wir waren Gesprächsstoff Nummer eins. Nachdem wir alle Fragen beantwortet hatten nahmen wir zügig Kurs auf Richtung Hogda. In der Zeit sahen wir sogar Seeadler und genossen es einfach sicher auf die richtige Seite zu kommen. In Hogda gingen wir dann an Land. Wir bedankten uns herzlich und auch die Leute waren super nett und halfen uns mit den SUPs raus und winkten uns zu. Puh..Wieder an Land, aber 8km vom Bus entfernt. So hieß es „I’m walking..“ Ich glaub wir haben fast zwei Stunden zurück gebraucht, nachdem kein Auto (vor allem keine Ossis, die zu Haufe hier vorbei fuhren) anhalten wollte. Am Bus hieß es dann endlich entspannen. Wir aßen erst was und stießen mit Bier auf den Tag an. Danach holten wir die SUPs und machten uns auf Richtung Svolvaer. Hier fuhren wir nur kurz durch und hatten kaum ein Auge für die herrliche, Lofoten typische, Landschaft. In Svolvaer kauften wir dann Essen und Gabeln ein. Anschließend gings auf den Camping bei Kabelvag, wo wir Calzone auf dem Grill machten und bei kitschigstem Sonnenuntergang (und Bier) den Tag Revue passieren ließen und über alles nachdachten.