Laura gönnte sich heute den verdienten Pausetag während ich noch nicht genug hatte. Ich nahm mir den Monte Zerbion vor, der mich gefühlt schon seit Jahren verfolgt. Ich hatte in der Ride mal so ein geiles Bild gesehn mit den Autoren oben am Gipfel neben der Madonnen-Statue und seitdem spukt mir der Berg im Kopf rum. Ich studierte kurz die Karte und entschloss mich auf die ersten 300hm auf der Straße zu verzichten und ließ mich von Laura direkt and er Busstation absetzen von wo aus der Weg weiter nach oben führt. Tja, ich hätte einfach mal besser aufpassen sollen. Denn Laura fuhr danach zum Camping Dalai Lama, der, jep, genau auf dem Weg liegt. D.h. ich hätte mir weiter 500hm sparen können. Wurst. Dafür besuchte ich sie kurz am Camping und fuhr kurze Zeit später weiter.
Der Weg wechselte ab der Ortschaft von Straße auf Schotterweg der nach oben hin immer steiler und vor allem grobschottriger wurde. Ich machte hin und wieder kurze Pause, aber auf ca. 2300m beschloss ich, dass ich keinen Bock mehr auf fahren hatte. Ich stieg also ab und schob bis Einstieg Tragepassage. Was dort folgte war mal wieder landschaftlich ein Highlight. Der Weg zog hoch zum Colle della Portula wo mich ein Steinmandl empfing. Von hier gings weiter hoch auf 2500m wo mich der Wind fast vom Hang geweht hätte. Brutal. Hier spurtete ich noch zum Kreuz vor und genoss den Ausblick aufs Matterhorn. Anschließend schleppte ich das Bike weiter, immer wieder umdrehend um mir das Panorama in Richtung Matterhorn rein zu ziehen. Kurz vor dem Monte Zerbion dann die Überraschung. Meine Berg-Buddies, Steinböcke, waren da und sonnten sich. Ein junger Steinbock war sogar so interessiert, dass er gar nicht erst weg rannte sondern mich noch verwundert ansah. Irgendwann verzog er sich dann doch. Die letzten Meter gingen dann doch etwas besser und ich erreichte den Monte Zerbion bzw. die Madonnen-Statue. Was für eine Erleichterung. Der Wind blies ordentlich hier oben und ich versteckte mich einer einer Felsnische, machte kurz Brotzeit und ein paar Fotos, genoss die Ruhe und machte mich dann auf. Der erste Teil des Downhills wäre zwar fahrbar gewesen, war aber teileweise sehr ausgesetzt und ich spürte meine Bremsfinger fast nicht mehr. Zudem blies der Wind so stark, dass er mich gefühlt immer wieder um einen halben Meter versetzte. Daher schob ich einige Passagen runter. Danach folgte ein eher unspäktakulärer Trail. Nicht groß fordernd, nicht groß spannend. Aber mir war es Wurst. Auf dieser Tour war der Uphill das Highlight gewesen. So zog ich schnell runter, musste einmal noch eine Umleitung nehmen, da eine Wiese mit wilden Bullen besetzt war, und erreichten dann bald Saint-Vincent. Hier kaufte ich noch kurz ein paar Mitbringsel ein bevor ich mich mit Laura in Chatillon traf und wir den Rest einkauften. Danach gings zum wohlverdienten Abendessen hoch zum Camping Dalai Lama, welche vorzüglich auftischten.
06.10.2017: Monte Zerbion
