Tag 2 in Tokio. Wir waren noch etwas gerädert und noch nicht ganz im Schlaf-Rhythmus angekommen. D.h. es war Zeit für einen Kaffee. Wir suchten uns bisschen was zwischen Coffee Bar und Lunch aus und landeten in Berth Coffee. Nach einem Espresso Doppio und einem Handbrew To-Go war ich bereit für den Tag. Auf dem Plan stand heute die Borderless Ausstellung zu besuchen. Eine digitale interaktive Welt, die mit einem interagiert und man sozusagen Teil davon wird. Mit der Ubahn gings dann über die Rainbow-Bridge (mit einem Mega-Kreisel) auf die künstliche Insel des neuen Tokio-Hafen. Wahnsinn wie groß diese Stadt ist und was hier alles gebaut wurde. Erstaunlich dabei ist…es endete nicht im Chaos. Es wirkt alles sehr geordnet, strukturiert, sauber. Echt krass. Wir gingen nach Ankunft noch kurz durch die Toyota Megaweb City und stellten uns in die lange Reihe zum Borderless an. Zum Glück hatte Laura schon Tickets gekauft und seit Ankunft in Japan war das in Reihe stehen gar nicht so schlimm. Die Leute sind zurückhaltend, diszipliniert, einfach angenehm. So dauerte es nur eine knappe halbe Stunde und wir waren drin. Ohne einen echten Zeitrahmen gingen wir los und schauten uns (fast) alles an. Schon unglaublich was die Leute hier gebaut hatten. Es war überwiegend dunkel, nur beleuchtet durch zig tausend Projektoren, die faszinierende Landschaften, Blumen, Schmetterlinge und andere Lebewesen an die Wände projizierten. Faszinierend war wirklich, dass man teilweise mit diesen interagieren konnte. So setzte man die Hand auf die Wand und schon nahm der Fluß einen anderen Lauf oder die kleinen Zwerge konnten nicht mehr weiter gehen. Wir verloren uns zwischen den Spiegel, den Ballons, dem Flug des Phönix und waren total fasziniert. Es gab ein, zwei Attraktionen mit einer ewigen Schlange davor und einer Wartezeit von mindestens 1h, was uns eindeutig zu viel war. So waren gut vier Stunden für uns lang genug, so dass wir noch etwas neben der Spur raus gingen und uns erst Mal Essen suchten. Durch Ramen gestärkt gings zum nächsten Programm-Punkt. Hotel, kurze Pause und mit Bouldersachen los ins B-Pump Ogikubo. Die Zugfahrt ging relativ schnell vorbei und dank dem Kaffee war ich in der richtigen Stimmung. Wir suchten kurz den Eingang und checkten erst spät, dass man am McDonalds vorbei muss, mit dem Lift in den dritten Stock und schon war man in der Boulderhalle. Mega cool. Kaum, dass wir aus dem Staunen raus waren…wen sahen wir dann da….Natürlich den Alex Megos. Total lustig. Da fliegt man ewig weit und trifft völlig unverhofft auf den Burschen. Er war gerade am Abwärmen, so dass wir nur ein paar schlechte Versuche von ihm während unserem Aufwärmen sahen. Danach waren wir an der Reihe. Die Boulder waren richtig gut geschraubt und hatten einen total eigenen Style. Natürlich ähnlich zu unseren, aber doch immer wieder mit der gewissen Portion Asia-Style. Mir taugte es richtig gut. Egal ob steil, Platte oder Crimps. Es war einfach richtig cool. Auch die Leute vor Ort waren sehr freundlich und auch mega stark. So ausgepowert gings zurück ins „Zentrum“ zum Abendessen. Wir suchten einen kleinen Imbiss, unter einer Brücke, mit kleinen Tischen…und viel Fleisch. Yakitori Ton Ton. Nachdem wir durch schmale Gassen gegangen sind und vor einer mit Folie bedeckten Tür standen (unter einer Brücke) gingen wir rein und waren richtig. Perfekt. Wir ergatterten einen Platz und da das Essen so gut aussah und nur Bares eben Wahres war, musste Laura sogar noch schnell einen ATM suchen. Mit genug Geldreserven konnten wir dann die komplette Palette des Essens genießen. Fleischspieße in allen Variationen…von Hähnchen, Schwein, Rind, Filet, Schulter, Herz…lecka! Wir waren voll in the mood und wollten noch einen Absacker in einer schönen Metal Bar zu uns nehmen und gingen los. Ich fand zunächst nur eine Bar, die aber voll der Hit war. Die Bookshelff Bar..mit der steilsten Treppe in Tokio und dem Barkeeper, der nur über Google Translate mit einem spricht. So angelockt gingen wir tatsächlich eine steile Treppe hoch und oben war es echt nur ein Raum, 80% eingenommen von der Bar, der Rest bot Platz für 6 Gäste. Zwei waren schon da, so zwängten wir uns durch, setzten uns und schon begann der Barkeeper mit uns zu „reden“ und uns englische bzw. deutsche Bücher (daher der Name) vorzusetzen. Ich genoss einen super guten japanischen Whisky und Laura einen Gin Tonic. Der Barkeeper gab sein bestes und das war für den Moment einfach der perfekte Abschluss eines mega geilen (erst) zweiten Tages in Japan. Unglaublich…wie nett diese Leute sind.