20.02.2020: Hakuba

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BTW: Was für ein cooles Datum.

Heute gings wie verabredet mit dem Bouke, dem Holländer, auf Tour. Wir trafen uns wieder in Tsugaike (da er dort sein Hostel hatte) und mit ihm war noch ein Kumpel aus dem Hostel dabei. Er war Australier und arbeitete gerade hier, so dass er die Saison schon öfters die Gelegenheit hatte hier auf Tour unterwegs zu sein. Der Anfang glich dem von gestern, bis auf den Punkt, dass wir heute schön brav das Infoblatt ausgefüllt hatte bzgl. unserer Tour. Ein Must-Do wenn man im Backcountry in Japan unterwegs ist. Man beschreibt kurz seine Tour, geplante Rückzeit, seine Mitglieder + Ausrüstung. Eigentlich gar nicht so blöd. So abgesichert gings los. Wir folgten den CatTrack Spuren bis zum Tsugaike Sanso und ab der Hütte gings ins Gelände. Naja. es waren schon deutliche Spuren vorhanden, so dass wir denen nur zu folgten brauchten. Cool fand ich, dass auch einige japanische Mitglieder des Alpenvereins hier unterwegs waren und scheinbar im Zelt übernachtet hatten. Sehr stark. Für uns gings wie gesagt weiter hoch und leider war unsere Fitness nicht sonderlich besser als gestern. Zudem war es noch unangenehm warm, so dass wir doppelt zu kämpfen hatten. Das Wetter war zunächst noch gut, aber vor dem letzten Anstieg (just als ich mein Lawson Chicken aß) zogen dichte Wolken auf und wir waren plötzlich voll in der Suppe. Keiner von uns kannte das Gelände super gut und leider sah man davor noch nicht deutlich genug wie der Schnee + die Verfrachtungen sind. Wir warteten unsere Pause noch ab, aber es wurde nicht besser. Also entschlossen wir uns wieder zurück zu fahren. Wir fanden dann im Kessel von gestern mehrere coole Abfahrten (mit mehrmaligem wieder rauf gehen) und waren richtig happy. Es war zwar immer ein Glückspiel, da man nie genau wusste wie der Wind die Tage vorher war, waren die Rinnen gefüllt, wie stark war der Wind, gibts nen Deckel, war die Sonne schon stark drin usw. So dass es eine bunte Mischung aus „Boah, was ein geiler Powder“ hin zu „Yaiks, Bruchharsch“ war. Wie gesagt, wir hatten mehrere Abfahrten und unsere Spaß dabei. Nie zu vergessen…die unglaubliche Landschaft. Am Ende waren wir Shushi-fertig (Pendant zum Schnitzel-fertig) und fuhren mit brennenden Oberschenkeln nur noch runter zur Talstation. Unten angekommen gings direkt ins Hostel wo wir uns noch gemütlich ein Bierchen gönnten (+ Curry) bevor wir es packten. Unser Tag war noch richtig voll gepackt. So fuhren wir erst zum örtlichen Onsen. Unserem ersten. Wir kauften brav am Eingang am Automaten die Eintrittskarte, zogen die Schuhe aus und checkten ein. Natürlich getrennt nach Geschlechtern. Schon komisch irgendwo rein zu gehen, man sieht nur Japaner, versteht sie nicht, versteht die Schriftzeichen nicht und versucht nur nicht unangenehm aufzufallen. So legte ich meine Kleidung ab und ging mit dem kleinen Handtuch rein. Kurz orientiert, vorher schön auf dem Hocker gewaschen, dann rein ins Wasser. Baoh…ist das angenehm. Wohltuend warm, fast schon zu warm. Dazu dann doch diese Ruhe obwohl es voll war. Die Japaner können sich einfach benehmen. So entspannte ich eine gute halbe Stunde. Einfach mega so ein Onsen. Danach ruhten wir uns noch kurz im Hotel aus, hingen unsere Sachen zum trocknen auf die Klettergriffe und dann gings wieder mit dem Bouke und seiner Freundin bei uns ums Eck zum Pizza essen. Wir verbrachten einen schönen Abend mit den beiden, quatschten viel, doch am Ende war uns doch klar, dass wir dieses Backpacking einfach nicht mögen. Die Geschichten die die beiden erzählten waren halt nicht wir und somit war es schon gut, dass wir wenigstens beide das gleiche Empfinden hatten.