Heute hieß es zumindest vom ersten Hostel Abschied nehmen. Die Besitzerin war in der Früh selber da und war super nett, hat sich nochmals erkundigt ob alles gut war bei uns und sich auch entschuldigt, dass das Hostel nicht das modernste ist, und und und. Wie gesagt, super nett.
Unser Plan für heute war etwas offen bzw. noch nicht final. Wir hatten eine Übernachtung oben auf der Hütte: Sonei Happoike. Der Plan war eigentlich die Nordseite runter zu fahren, aber irgendwie sahen wir wenig Spuren + der Ausstieg aus dem ganzen war wohl ein langer Tal-Hatscher, da der Schnee nicht mehr da war. Hmm. Unschlüssig ob wir überhaupt hoch gehen entschieden wir uns ob der fehlenden Alternativen doch dafür. Also zurück nach Hakuba und dort vor den Gondeln das Auto abgestellt. Mal wieder mit Händen und Füßen erklärte Laura dem Parkplatzwächter, dass wir über Nacht bleiben. Es dauerte etwas bis er es kapiert hatte. Dann das Liftticket. Einmal hoch..kein Problem, wenn wir die Piste runter fahren am nächsten Tag brauchen wir für die Abfahrt ein Ganztages-Ticket????!!!! Äh..nein…wir machen dann doch die Nordabfahrt..also hüstel. Ok. Nur eine einfache Fahrt. Dann noch kurz das Backcountry Formular ausgefüllt und mit der coolen alten Gondel hoch. Wir erreichten am frühen Nachmittag die Hütte dann oben und checkten kurz ein. Schon cool so eine japanische Hütte. Eigentlich echt wie eine gemütliche Berghütte bei uns. Also nicht vergleichbar mit den großen Bunkern die in den Skigebieten wie Stubai oder Konsorten liegen. Wir bekamen ein komplettes Zimmer für uns und so breiteten wir uns entsprechend aus. Der Tatami Boden war angenehm weich und warm. Es war unser erstes Mal in so einem traditionellem Zimmer. Alleine die Proportionen, der Stil..alles in dem Raum wirkte beruhigend. Puh.. Um nicht wirklich nichts zu machen an diesem Tag rafften wir uns auf und gingen nochmal raus. Oder doch rein? Naja…kommt vom Standpunkt aus an. Denn um das Skigebiet zu verlassen muss man tatsächlich durch ein Tor vor dem noch schön gewarnt wird vor den Gefahren in der freien Natur. Sehr cool. Vor uns baute sich eine schöne Schulter auf, die wir auch gleich in Angriff nahmen. Wir folgten dem sehr sehr breiten Grat der in seiner Verlängerung bis zum Mt. Karamatsu führte. Die erste Steilstufe ging mit entsprechenden Spitzkehren gut und danach war es easy. Die Landschaft die sich vor uns auftat war unglaublich. Man war viel näher an den Bergen, sah die Konturen und Einschnitte genauer. Es war wirklich super schön. Fast schon in Trance gingen wir weiter, schauten alles an und grüßten immer freundlich die entgegen kommenden Schneeschuh Geher. Wir meisterten noch ein kleines Steilstück wo wir kurz stapfen mussten und entschlossen uns dann in den Kessel, den wir schon die ganze Zeit sahen abzufahren. Schön steil, Spuren drin, aber gut gesetzter Schnee. Wir bauten um und Laura machte nach zwei Atemzügen den Drop in. Ich hörte nur noch Freudenschrei. Danach war ich an der Reihe. Bei mir sahs ähnlich aus. Der Schnee war zwar schwer, aber diese Stimmung war einfach mega. Unten cruisten wir gemütlich aus und nahmen fast schon im Firn unsere letzten Schwünge. Danach fellten wir wieder auf und stiegen zur Hütte wieder auf. Abwärts zur Hütte wars dann schon brutal gefroren und es rüttelte uns nur so durch. Puh. An der Hütte angekommen hieß es chillen. Wir zogen uns um und genossen das Bier aus dem Automaten. Teils in Gesprächen, teils in japanischen Mangas blätternd (die Auswahl war riesig) und teils nochmal rausgehend um den Sonnenuntergang anzuschauen verbrachten wir die Zeit bis zum Abendessen. Dieses wurde dann schön serviert und schmeckte sau lecker. Typisch mit viel Fisch, aber auch gut frittiertes Zeug dabei. Ok…auch ein wenig Salat. Cool fand ich unseren Tischnachbarn, der sicher währenddessen 125ml Jim Beam rein haute. Sympathisch. Danach lasen wir noch etwas bevor wir nun doch müde hoch gingen in unser Zimmer. Wir breiteten die Decken aus und legten uns auf den Boden…Eine wohlige Wärme umhüllte uns bald genauso wie der Schlaf.