22.02.2020: Myoko

untitled-07

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Die Nacht war ein Traum, wir schliefen tief und fest durch bis zum nächsten Morgen und wachten in einer wohligen Wärme auf. Dennoch hieß es kurz strecken, da unsere Körper das Schlafen auf dem Boden nicht gewohnt waren. Kurz noch die Sachen eingepackt, die Betten zusammen gerollt und dann gings runter zum Frühstück. Wir waren uns nicht sicher was uns erwartete, daher waren wir umso gespannter. Und…Überraschung: Fisch, Reis, Dashi Suppe…und ein wenig Würstl mit Ei. Ich war ganz mutig und versuchte alles bzw. aß auch alles auf, aber so richtig lecker war es nicht. Also schlecht nicht, aber zum Frühstück einfach nicht mein Ding. Speziell vom Fisch musste ich den ganzen Tag noch aufstoßen.
So verabschiedeten wir uns von der Hütte und machten uns bereit wieder auf den Rücken zu gehen. Wir hatten tatsächlich vor die Nordabfahrt zu machen, falls es ging. Zunächst sah das Wetter noch gut aus. Hohe Bewölkung, schöne Fernsicht. Die Nacht war doch kalt gewesen, denn der erste steile Hang war gut durchgefroren. Zunächst ging es mit Spitzkehren noch gut voran, aber irgendwann war die Entscheidung da, stapfen oder Harscheisen. Die letztere war eindeutig die bessere Wahl und so fingen wir an umzubauen. Ich legte meine an..die gingen aber leider nicht ganz runter zunächst. Ein beherzter Schlag…ne..immer noch nicht?! Ich hatte nun ne schöne Kerbe auf der Oberseite, aber das Harscheisen war immer noch nicht unten. Dann merkte ich den Fehler. Shit..Ich Hornochse habe die falsche Breite mitgenommen. Die sind zu schmal für meinen Ski. Ok…Kurz Optionen checken. Weiter hoch stapfen, sehr ungemütlich, da alles gefroren…Wetter, zieht aktuell zu, die Sicht wird schlechter. Bedingt dadurch haben wir das ganze dann Abgeblasen, da wir so nicht die Rinne und weitere Spuren sehen konnten, die in den Nordhang führen. Passt auch. Wir waren ja nicht hier um uns weh zu tun. So fellten wir ab, bauten um und fuhren auf dem steinharten Schnee wieder zurück zur Hütte. Von hier begann dann das Vergnügen. Auf einer perfekt präparierten Piste gings in weiten Bögen runter. Die ersten normalen Tagesgäste waren auch schon da, so dass es nicht mehr auffiel, dass wir keinen Tagespass hatten und von oben kamen. Je weiter wir nach unten kamen, desto sicherer waren wir in der Entscheidung alles richtig gemacht zu haben. Es wurde immer wärmer und nässer (und Schnee ärmer). Total durchgeschwitzt kamen wir am Auto an, luden alles ein und verzogen uns Richtung Onsen. Zwar hatte das was wir bevorzugt hätten zu, dafür nahmen wir das direkt unten am Ort: Hakuba Happo Onsen. Es war natürlich noch sehr leer und so konnten wir im Schmuddelwetter alles komplett für uns alleine genießen. Aufgewärmt und entspannt waren wir für den nächsten Programmpunkt. Gutes Frühstück. Wir fuhren zum Penguin Cafe, wo wir uns ein zweites Frühstück mit Pancakes und Kaffee gönnten. Noch etwas dem Regen zuschauend überlegten wir was wir sonst machen wollten. Da der nächste Halt Myoko war und wir wenig bei dem Wetter zu tun hatten machten wir uns langsam auf und fuhren mit dem Auto zunächst Richtung Norden. Wir ließen Itoigawa hinter uns und fuhren kurz in Joetsu rein…Ehrlich gesagt hätten wir uns das sparen können. Gefühlt wie in Amerika fährst du nur eine lange Hauptstraße, gefüllt mit Geschäften rein, bist dann an einem nicht so schönen Strand (von dem aus du theoretisch nach Nordkorea und Russland schauen kannst) und das wars. Ok..Als Erfahrung abhaken. Das ganze Retour gings direkt weiter nach Myoko, mit der Morino Lodge. Wir kamen gemütlich am Nachmittag dort an, wurden herzlich von einer Australierin empfangen, die uns alles zeigte. Skiraum, Trockenraum, Onsen, Bar..perfekt. Oben im Zimmer waren wir dann heilfroh das große Kingsize Bett genommen zu haben und sprangen erst Mal unter die großen weißen Decken. Schnee war so lala da, aber dafür machten uns alle Kirre, weil heute Nacht soll es richtig dumpen. Wir sollten doch auch bitte die Autoschlüssel an der Rezeption abgeben, damit die zur Not umparken können, wenn sie räumen. Ok..Ganz glauben kann ich es ja nicht. Wir spazierten noch am Abend durch Myoko durch, was an sich ein voll schöner Ort war, also mit so richtigem Zentrum, kleinen Läden und so. Also komplett anders als Hakuba. Dennoch merkte man auch hier, dass es stark (natürlich) auf den Tourismus ausgelegt ist. Viele Australier oder Kanadier. Hier sahen wir auch das erste Mal die Onsen Eier, also Eier die im heißen Quellwasser direkt gekocht werden.