25.02.2020: Myoko

untitled-12

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Nach dem unglaublichen Tag gestern mussten wir uns heute erst kurz sortieren. Es hatte zwar viel geschneit, aber es war gestern relativ schnell warm geworden. Der Schnee wurde gestern schon bei der Abfahrt sehr schwer und für heute war wieder gutes Wetter vorher gesagt. Wir überlegten etwas und entschieden uns für eine Variante vom Akakura Ski Gebiet aus. Der Vorteil hierbei war, dass wir direkt zu Fuß von der Lodge aus rüber gehen konnten. Nach dem obligatorischen Einzelfahrt Ticket kauf mussten wir noch etwas über die Japaner schmunzeln, die, nicht(!) blöd, schön Aufwärmübungen machten. Diese hatten unsere Knochen auch echt nötig nach gestern. Mit wieder einer stylischen Gondel gings hoch bis aufs Ende des Ski Gebietes auf 1500m. Von hier fellten wir auf und folgten zunächst den unzähligen Spuren im Wald nach oben. Allerdings waren wir heute alleine und wenn man sich die Schnee-Qualität anschaut wars auch verständlich warum. Durch den lichten Birkenwald ging es gute 700hm hoch, auf dem Rücken Richtung dem Vulkankrater von gestern. Plan war eine Ost/Nordost ausgerichteten Hang/Wald runter zu fahren. Wir schnauften irgendwie ordentlich als wir oben umbauten und kurz dabei die Umgebung wirken ließen. Diese Wälder, dieses Licht….Fällt mir aktuell echt schwer zu sagen ob Norwegen oder Japan schöner ist. Auf den ersten Metern runter hatten wir zunächst eine Eisschicht auf dem Schnee, aber weiter unten wurde es vom Schnee zwar besser, aber der Wald war leider ein wenig zu dicht, so dass die Linienwahl durch das kupierte Gelände nicht so easy war. Man verlor oft den Schwung bzw. Rhythmus. Man muss aber immer bedenken…alles war immer im Vergleich zu gestern. D.h. es war immer noch eine cool Abfahrt. Sie mündete dann schließlich auf einer nicht mehr präparierten Skipiste, die dann wiederum direkt ins Skigebiet führte und wir über teilweise echt sulzigem Schnee nach unten fuhren. Wasserski wären teilweise echt besser gewesen. Ok..auch wieder ein lessons learned..die Bedingungen ändern sich sehr schnell in Japan. Zum Glück verpassten wir nicht die Abzweigung und kamen genau im Ort Akakura raus. Perfekt. Einen Espresso später stand Laura am Tacco Stand und ich beim Kebab Stand. So versorgten wir uns mit der nötigen Energie um den Nachmittag im Onsen zu verbringen. Beim Kebab Mann wars auch noch lustig, als er mit seinem langen Samurai Messer anfing das Fleisch vom Drehspieß zu schneiden und dieses dabei aus der Kabine raus stach und fast nem Typen in den Kopf gefahren wäre. Ich glaub..es gehörte zur Show.

Nach dem Onsen und der Happy Hour war es dann wieder Zeit zu essen. Wie üblich hatten wir schon gestern reserviert und zwar in einem total traditionellen Restaurant, den Sennin, welches Okonomiyaki servierte. Das ist ein direkt vor einem zubereiteter Pfannkuchen mit Speck, Eiern, kräftigen, salzigen Gewürzen. Schwer zu beschreiben was genau..aber mega, mega lecker. So hatten wir wie gesagt noch das Glück dort zwei Plätze bekommen zu haben, denn das ganze Restaurant hatte Platz für 8 und der große Tisch war schon voll. Während wir gespannt zu schauten wir unser Essen (von einem Mega-Souveränen Koch) zubereitet wurde kam auch ein Lokal rein und wir fingen an uns zu unterhalten. (Hatte ich schon mal gesagt, dass die Japaner super nett sind). Dann kamen wir drauf, dass sein Sohn nach Stuttgart zum Jazz Unterricht gegangen war, und dort aber leider verstorben war. Da fing der Japaner fast an zu weinen und mir ging die Geschichte auch ordentlich ans Herz. Neben dem Essen war auch noch das Highlight, dass wir als Dessert quasi zu einem Spielautomaten durften und eine Kugel raus holen konnten mit eben einem kleinen Schokoriegel drin. Einfaches gut präsentiert..wirkt nicht nur in der Arbeit gut. Wieder mal satt, zufrieden und gefühlt an einem schönen Ort angekommen gings wieder zurück in die Lodge.