06.11.2020: Meilerhütte

unbenannt-2475

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Heute hatten wir etwas irres vor. Sozusagen Bike and Hike. Ich wollte schon immer mal auf die Meilerhütte und aber auch vor allem mal zum Schachenhaus. Da der Weg hier vorbei führte war es quasi perfekt zu kombinieren. Frage war nur wie. Ich brauchte nicht lange, da ich wusste, dass man das Schachenhaus mit dem MTB machen konnte. So planten wir die Tour wie folgt. Vom Schloss Elmau los, mit dem MTB bis zum Schachenhaus und dann zu Fuß weiter zur Meilerhütte. Gesagt getan. Womit wir an diesem Herbsttag nicht ganz gerechnet haben war der Frost in der Früh beim Schloss Elmau. Wir parkten am großen Wanderparkplatz und das Thermometer zeigte Minusgrade + kroch der Frost noch zwischen dem Bäumen umher. So beeilten wir uns auf die Bikes zu kommen. Nach den ersten Rampen wurde uns dann schon warm und so zogen wir weiter oben erst Mal die Jacken aus. Danach folgte ein zähes hoch Biken. Nicht super steil, aber schön fordernd + immer im Schatten. War ja klar…war ne Nordwand. Zum Glück wusste der Kini was er tat, denn das Schachenhaus lag dann ab ca. halb elf voll in der Sonne. Für die ersten knapp 900Hm hatten wir zwei dreiviertel Stunden gebraucht. Somit perfekte Zeit um eine kurze Brotzeit zu machen mit einem unglaublichen Blick rüber ins Reintal und dem gesamten Wetterstein-Massiv. Das war von hier aus richtig beeindruckend. Aber wir mussten auch langsam weiter und so sperrten wir die Bikes ab und gingen zu Fuß weiter zur Frauenalpl. Hierzu stiegen wir die imposante Gallerie hoch, die sich auf der rechten Seite aufbaute. Immer nah am Grat, mit bestem Blick ins Reintal. Von der Frauenalpl genossen wir nur kurz den Blick rüber zum Schachenhaus, weit mehr interessierte uns der Blick zum Ziel. Die Meilerhütte war gut sichtbar, mich interessierte aber mehr die Schneelage. Ein kleines Feld davor war zu sehen, was aber ok war und zur Hütte hoch gab es noch den weißen Streifen durch die Rinne. Mal gucken wie das wird. Beim ersten Schneefeld angekommen sahen wir schon, dass das gut gehbar war. Dank den tiefen Temperaturen und der Nordseite war der Schnee noch gut gefroren und man konnte gut drauf treten. Nach einem kurzen Flachstück hieß es dann kurz überlegen. Die Rinne hoch war relativ steil, Stapf-Spuren war schon gut drin, aber wir hatten ja auch noch unsere Steigeisen dabei. Letztendlich entschieden wir uns für die sichere Variante und zogen diese auch an. Damit stapften wir gut hoch, wenn es auch insgesamt fordernder war als es zunächst ausgeschaut hatte. Die Steilheit ist nicht ganz zu unterschätzen und bedingt durch die Temperaturen konnte man nicht immer so steigen wie man wollte. Letztendlich kam noch ein kurzes kombiniertes Gelände dazu aber dann waren wir oben bei der Meilerhütte. Diese lag voll in der Sonne, so dass wir es uns neben dem Winterraum bequem machten und kurz Pause machten. Ein anderes Pärchen war noch oben und wir quatschten kurz wie denn der weitere Routenverlauf bis zur westlichen Törlspitze waren. Die meinte es war gut, wenig Schnee bis auf die erste steile Rinne. Nach einer Pause entschieden wir uns es doch noch zu versuchen. Mit hilfe vom Stahlseil ließen wir die Rinne hinter uns (hier war der Schnee schon ordentlich weicher) und danach hieß es durch 1er Gelände nach oben klettern. Irgendwie verließ uns dann etwas der Mut, da das Gelände verschachtelter und ausgesetzter wurde. Da wir ja auch noch runter mussten, ließen wir es sein und kehrten gut wieder zurück zu Hütte.  Dort noch kurz wieder die Steigeisen angezogen und ja…etwas blöd den Trail-Runnern hinterher schauen die mit Turnschuhen durch die Gegend sprangen. Tatsächlich war einer dabei, der die eisige Rinne nur mit den Turnschuhen hinter sich ließ und ich muss sagen, Respekt. Bei uns gings besser als gedacht runter, wir waren aber dann doch auch froh das Schneefeld hinter uns gelassen zu haben. Wir packten die Steigeisen wieder ein nahmen den Weg zurück. Da sich die Sonne doch schon weit nach unten bewegt hat, aber das Wetter noch super war, beschlossen wir an der Frauenalpl Pause in der Sonne zu machen, statt am Schachenhaus im Schatten. Die Szenerie Richtung Wank und Co war einfach genial. Der Weg über die Gallerie runter war easy und die Bikes waren auch noch da wo wir sie gelassen hatten. Perfekt. Wir sattelten quasi um, zogen die dicken Jacken an und machten uns auf in den Downhill. Es war zwar nur Forststrasse, aber alleine eine Federung zu haben und nicht mehr treten zu müssen war genial. Unten im Tal war schon der Nebeldrache auf dem Vormarsch, die Täler lagen schon in seinem Dunst während wir hier oben noch strahlende Sonne hatten. Das Licht (hatte ich das schon erwähnt ;-)) war einfach genial. Ich machte mehr Pausen als nötig um einfach einen Moment stehen zu bleiben, durchzuatmen und alles zu genießen. Dieses Gefühl…diese Freiheit, wie sehr hatte ich es vermisst. Der Rest über die Forststrasse ging sehr sehr flott und schwups waren wir nach nicht mal 3oMinuten wieder unten. Wir packten die Bikes auf den Bus…und freuten uns einfach brutal über diesen wundervollen Tag.