Wie gesagt, der Winter hörte nicht auf. Es schneite mal wieder richtig viel und unser einziges Problem war…was machen, denn mit Sommerreifen kamen wir halt einfach nicht ins Karwendel oder sonst wo hin. Wir entschieden uns für die Kampenwand, da diese leicht über die Autobahn zu erreichen war. Leider war auch in Autobahn kein echtes Vergnügen. Mit 80km/h ging’s hinter LKWs und auch den anderen Autos nach Aschau. Gefühlt ging’s gut vom Grip her, aber defensiv fahren war halt ein Muss. Kurz vor Aschau dann ein Problem. Ein Baum war umgestürzt und blockierte die Straße. Die Waldarbeiter waren schon dran alles wieder frei zu machen, aber meinten dennoch was wird noch eine Stunde dauern. Kurzerhand rief ich meine Mutter an und wir verabredeten uns für ein zweites Frühstück bei ihr. So quatschten wir entspannt und genossen den Kaffee. Schön, dass es bei ihr so spontan geklappt hatte. Als wir dann los fuhren kurz vor Mittag überlegten wir was wir machen sollten. Doch nochmal versuchen oder es sein lassen..Wir waren schon etwas träge geworden. Also nix da. Wir fuhren nach Aschau wieder. Die Straße war diesmal viel freier und so gelangten wir ohne Probleme bis zum Parkplatz. Von hier ging’s dann über die normale Aufstiegsroute hoch. Es war der Wahnsinn was an Schnee gefallen war und vor allem noch weiter fiel. Das Wetter war wolkig bedeckt, die Sicht mittel und nach oben hin wurde es immer schlechter. Als wir aus dem Wald draußen waren und den letzten Anstieg zur Gorialm hinter uns hatten war plötzlich keine Sicht mehr da. Ich folgte mehr oder weniger meinen Kenntnissen bzw. dem GPS denn es war echt absolut nichts zu erkennen. Wir gingen die tief eingeschneite Kuppe hoch Richtung Hirschenstein. Die Landschaft war der Wahn. Tief verschneit dazu das diesige Licht. Wie eine Traumlandschaften. Am Gipfelhäuschen vom Rossleitenlift wars dann etwas voller, die Leute wärmte sich hier beim Tee auf, während es am Gipfelkreuz bzw. dem Andachtskreuz dank dem Wind eher ruhiger zuging. Wir fellten auch nur kurz ab, dann der Gipfelkuss und auf gehts. Der Aufstiegsroute folgend fuhren wir ab und nahmen dabei immer wieder die direkteren Linien durch den Wald. Es war richtig geil…Vor der Gorialm mussten wir uns dann entscheiden. Entweder wirklich komplett die Skiabfahrt runter oder Abenteuer. Wir entschieden uns für Abenteuer. Der Schnee und die Landschaft sahen einfach zu verlockend aus, so dass wir die Linie westlich vom Kaltwasserlift nahmen. Zunächst noch durch kupiertes Gelände fuhren wir anschließend in den Wald rein und es war plötzlich wie Japan. Tiefer POW im Wald. Wir zirkelten runter und mussten teilweise echt aufpassen nicht hängen zu bleiben. Also doch nicht ganz wie Japan. Erst gegen Ende wurde der Schnee etwas weniger bzw. das Gelände wegen Holzbruch unzugänglicher und steiler, so dass wir echt langsam fuhren und unsere Ski ein wenig..litten. Wir erreichten wieder die Aufstiegsspur, fellten auf und gingen wieder vor bis zur normalen Piste, die wir dann im Anschluss runter nahmen. Und spätestens hier wussten wir, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten. Der Schnee auf der Piste war so zerfahren und schwer, dass es nicht wirklich Spaß machte. So litten diesmal unsere Oberschenkel bis wir wieder unten am Parkplatz ankamen. Was ein schönes Abenteuer, mal wieder direkt vor der Haustür.