26.09.2021: Allonby Beach Kiten

unbenannt-5977

unbenannt-5977

Nach einer guten Nacht wachten wir bei mittel gutem Wetter auf. Unsere Vorräte waren erschöpft und eigentlich wäre es Zeit für Einkaufen gewesen. Wir wollten aber den Bus nicht bewegen. So warteten wir eine kleine Wetterlücke ab und fuhren mit den Bikes zu einer Tankstelle mit angeschlossenem Supermarkt. Die Auswahl war tatsächlich nicht so schlecht (sie hatten sogar einen eigenen Metzger) und ich besorgte mir richtig scharfe Würstl zum Frühstück. So vollbepackt gings zurück zum Bus und wir frühstückten erst mal. Wir hatten schon immer mal wieder auf die Windvorhersage geschaut und gesehen, dass es heute wohl ganz gut für Allonby Beach aussehen musste. Wie gesagt. Bouldern funktionierte irgendwie nicht so richtig, auch wenn ich mir St. Bees gerne angeschaut hätte war ich auch mehr für Küste. So fuhren wir nicht mal 15 Minuten rüber zum Spot und sondierten erst Mal. Witzigerweise standen da auch schon ein paar Locals die schwer am rum philosophieren waren. Gehts, gehts nicht, Windmesser raus, welche Größe, welches Board. Bis endlich jemand den Anfang machte. Er baute flink sein Zeug auf und war draußen. Tatsächlich frischte der Wind auf und mit der Zeit brach so was wie Hektik aus. Ich startete Laura und ging auch zeitgleich danach mit meinem Wing raus. Die Jungs/Mädels mit den Kites hatten mächtig Spaß, denn es zog gerade ein Front durch und damit kam nicht nur der Wind sondern auch der schöne Regenbogen, der das Kiten begleitete. Ich hingegen hatte etwas zu kämpfen. Ich fuhr dieses mal mit dem festen Board welches schon mal deutlich kleiner ist als das Aufblasbare. Zudem war auch ordentlich Wellengang was es nicht einfacher machte. Ich schaffte es immer mal wieder aufs Board, auch zum fahren, aber richtig raus gekommen bin ich nie. Ich mühte mich mächtig ab und dachte mir, hey…ist ja ne Bucht, der Wind ist Side-Onshore, kann dir ja nix passieren. Naja, als ich dann doch in so einen Strömungskanal rein gekommen bin und plötzlich nicht wirklich dem Strand näher kam wurde mir dann doch etwas anders. Ich versuchte ruhig zu bleiben und konstant weiter zu paddeln und näherte mich ganz langsam dem Strand. Am Ende bin ich dann doch fast 700m weiter nördlich als mein Startpunkt raus gekommen und muss zugeben, ich war etwas platt. Zum Glück kam Laura schon und half mir den Wing zurück zu tragen während ich das Board trug. Ok…nice, aber ich geh nicht noch mal raus. Die Jungs standen auch schon wieder vor den Vans und wir fingen an zu quatschen während Laura den zweiten Turn machte. Ich muss sagen, die Leute hier sind so was von geil entspannt. Teilen mit dir alles, also wo es gut zum Biken geht, welche Spots zum Kiten auch gut sind und und und. Alles Dinge, die man bei uns mittlerweile so selten sieht. Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft. So fand ich unter anderem heraus, dass bei ihnen in England die Knappheit im Sportsektor auch schon Einzug gehalten hatte. Egal ob Kite-Tubes oder ob Schaltwerke fürs MTB. Einfach irre.
Insgesamt tat die Session so gut. Also nicht nur wieder am Meer zu sein sondern auch die netten Leute kennen gelernt zu haben und das alles in einer einmaligen Stimmung. So muss das sein. Nach einer warmen Dusche am Bus gings zurück zum Camping. Dort legten wir wieder alles zum trocknen aus und holten uns beim örtlichen Inder Take Away. Auch dort kamen wir schnell ins Reden und fanden heraus, dass die halt durch ihren Lockdown total zu waren für über ein halbes Jahr. Jetzt erst fings langsam wieder an und sie sind froh um jeden einzelnen Kunden. Somit gingen wir sogar mit einem guten Gefühl zurück zum Bus und aßen die gefühlt 3kg Essen die sie uns eingepackt haben. Ich nutzte noch die ruhige Nacht für ein paar Fotos bevor es ab in den Schlafsack ging.