Die Nacht war perfekt ruhig und in der Früh ging fast schon wie bestellt die Sonne ganz hinten im Tal auf und tauchte die Auen mit dem Nebel darin in ein perfektes Licht. Laura war mal echt krass und sprang noch kurz zum Dippen in den Fluß rein während ich noch meinen Kaffee machte und fotografierte. Die Sonne stieg immer höher und aus dem zarten Licht wurde ein starker Sonnenschein. Was ein Morgen. Wir packten alles wieder zusammen und fuhren los. Skye wartete. Die Landschaft rüber zur Brücke am Loch Alsh vorbei war wieder einzigartig. Wir sind ja auch schon oft auf Skye gewesen, aber diesen Weg hatten wir noch nicht genommen. Zumal einfach die Sonne schien. Wir fragten uns schon ob die Leute hier spontan ihre Arbeit ablegen, wenn die Sonne scheint und dann einen Abwesenheitsassistenten schreiben. An einer kleinen Tankstelle bei Ardelve tankten wir noch ohne Probleme und fuhren weiter. Unser Check-In für den Camping war mal wieder spät und wir wollten natürlich auch noch den Tag genießen. Also rüber auf Skye und dieses irre Szenario weiter betrachten. Wir kauften in Broadford noch kurz ein und gönnten uns auch noch einen Snack. Also ein schönes Lachs-Sandwich + Smootie. Dabei bestaunten wir wieder die schönen Szenerie. Hach..hier lernt man doch erst die Sonne schätzen. Was wir uns als heutigen Plan noch ausgedacht hatten war mit dem MTBs Richtung Sligachan zu fahren bzw. Teile der Loop. Diese startete eben in Sligachan und ging rüber nach Camasunary. Also steuerten wir zuerst Sligachan an. Plötzlich änderte sich das Wetter. Die Wolken zogen zu und es fing an zu tröpfeln, aber genau richtig. Denn vor uns bildete sich quasi ein Regenbogen aus dem Wasser und keine 300 Meter weiter vorne standen die Highland Cattles und mit uns zusammen plötzlich auch vier andere Autos und dutzende Japaner. Ok, eins nach dem anderen. Fotos machen und sich dann wundern woher die Japaner kommen. So aufgeregt gings für uns weiter bis zum Sligachan Hotel, wo wir noch einen Parkplatz ergatterten. Echt bescheuert. Der offizielle Touristenparkplatz ist auf 1,90m Höhen begrenzt. Das in Schottland zum großen Teil Womos rum fahren ist das eine, unerwünschte Dauercamper was anderes. Aber dann so eine Höhenbegrenzung. Zwingt uns ja förmlich dazu beim Hotel zu parken. Mit dem festen Vorsatz danach was dort trinken zu gehen fingen wir an uns umzuziehen und ich muss sagen, die Lust verging uns fast. Es schüttet nun richtig und es schaute auch nicht aus als ob es gleich aufhörte. Also Regenklamotte an und Bikes runter. Im Regen gings dann los. Die Stimmung war kurz unten, aber als nach nicht mal 20 Minuten der Regen doch aufhörte und die Sonne raus kam (wir wegen Hitzschlags auch die Regenjacken ausziehen mussten) war die Stimmung wieder oben. Einzig diese doofen Wasserquerrillen machten uns etwas zu schaffen. Teilweise eng genug um darüber zu fahren, aber teilweise auch nicht. Daher war es ein stetes auf und ab vom Bike. Der Trail selber hat nur wenige Höhenmeter. Heißt, alles was man jetzt schiebt, schiebt man wahrscheinlich auch zurück. Verdammt. Dafür entschädigte uns die Landschaft total. Gerade mit der Wolkenstimmung, dem Licht, den Bergen. Es war halt Schottland. Schwer in Worte zu fassen. Der Hinweg gestaltete sich noch abwechslungsreich und war auch gefühlt schnell erledigt. Einzig als wir am Loch an Athain nasse Füße bekam, weil es brutal sumpfig wurde und es danach nochmal hoch ging…da zweifelte wir langsam. Auf einer Anhöhe mit Blick runter zu Camasunary entschieden wir uns dann umzukehren. Die Loop hatte eh kein echtes Ziel von daher passte es. Wir rechneten mit ähnlich viel Zeit zurück und da wir ja noch am Camping einchecken mussten bauten wir noch etwas Puffer ein. Der Rückweg war dann gefühlt nicht mehr so abwechslungsreich bzw. zehrte doch an den Kraftreserven. Das ewig auf und ab vom Bike, die nassen Füße, nie richtig Flow finden war nicht optimal. Die Sonne neigte sich immer weiter nach unten und tatsächlich gelang es uns gegen Ende etwas mehr zu fahren. Dann kam auch das Hotel von Sligachan in Sicht und plötzlich war alles gut. Den Rest saßen wir auf einer Arschbacke ab und als dann auch noch die Sonne durch die Wolken brach und alles in ein goldenes Licht tauchte waren die letzten Stunden vergessen. Was eine Atmosphäre. Leider schafften wir es nicht mehr zum versprochenen Bier, denn wir waren knapp dran. Also Bikes schnell auf den Bus und ohne Umziehen Vollgas zurück nach Broadford. Hier erreichten wir den Camping eine Minute vor 17Uhr und schafften den Check-In. Der Platz selber war witzig gemacht, mit großen Parzellen, aber auch teilweise uneben. Ich war mal wieder froh um das Luftfederfahrwerk. Danach schnell duschen, grillen, Feuer..Perfekter Tag auf Skye.