Diese Woche begann für mich mit einem ziemlichen Schock. Leider gings meiner Mutter nicht so gut und sie musste für ein paar Tage ins Krankenhaus. Das setzte mir kopftechnisch schon ziemlich zu, so dass ich mit meinem Gedanken immer wo anders war. Kurz überlegte ich ob ich wirklich Lust hatte auf das lange geplante Wochenende mit den Bösls und Hairers. Zum Glück gings ihr gegen Ende der Woche besser, so dass sich mich dann doch dafür entschied. So fuhren wir am Freitag nach der Arbeit los Richtung Bad Gastein. Die Vorhersage war so mittelmäßig. Irgendwie herrschte ein sehr stabiles Hoch und Schnee war lange keiner mehr gefallen. Dafür waren die Temperaturen zapfig. Auf der schönen A8 gings Richtung Salzburg. Uns ereilte dann doch der Hunger und da die Bösls ebenfalls in der Nähe waren nutzten wir die Gelegenheit um uns am Mäcci in Grabenstätt zu treffen. Dort gönnten wir uns ein ordentliches Menü und bestaunten kurz das Leihauto, den California von Claudi ihrem Bruder, bevor es weiter ging. Laura war danach so nett und übernahm den Fahranteil, so dass ich mit meinen Gedanken alleine sein konnte. Im Dunkeln erreichten wir dann den Camping Erlengrund und nur kurz später kam auch Floh dazu, der aus Berchtesgaden kam. Leider ging es nicht, dass Karin das ganze Wochenende dabei war, aber evtl. noch am Sonntag. So quartierten wir uns erst mal ein und begannen den feucht fröhlichen Abend. Es war einfach wieder schön mit allen völlig ungezwungen und lustig zusammen zu stehen und Zeit zu verbringen. Natürlich haben wir ordentlich Schmarrn erzählt, aber es tat gut und war einfach lustig. Diese Momente sind einfach zu selten geworden. Für morgen verabredeten wir uns auszuschlafen. Auch wenn Bäda mehrmals nachgefragt hat ob wir einen Wecker stellen…Definitive Antwort vom Floh war nein. Ok…so gings leicht betrunken ins Bett.
Wie verabredet schliefen wir am Samstag aus. Es war eh etwas regnerisch bzw. stark bewölkt, so dass wir zunächst nicht das Gefühl hatten, dass wir was verpassen. Wir hörten im Bus schon, dass Floh draußen hin und her ging und die Bus Tür auf und zu schmiss, aber wir waren noch zu faul aufzustehen. Allerdings sah er, dass wir die „Guten Morgen“ Whats App gelesen haben, so dass er am Bus stand. Erwischt. Wir standen dann langsam auf und sortierten uns erst. Der Kopf war etwas matschig und um das auszugleichen fing ich mit Kaffee an. Die Bösls lagen immer noch im Schlafsack es war wenig Bewegung dort zu sehen. Mit der Zeit waren dann alle wach und Floh wurde etwas ungeduldig, weil er doch was machen wollte. Bei uns zog sich noch alles und die Motivation schwankte von Loipe, gleich Felsentherme, doch Skitour, also überall hin und her. Am Ende nörgelte Floh so lange rum bis wir ausmachte, dass wir kurz vor 11Uhr los fahren. Also Frühstück, zweiter Kaffee, zusammenpacken, umziehen und tatsächlich schafften wir es pünktlich los zu kommen. Wir fuhren mit Floh seinem Bus hoch nach Sportgastein und parkten vor dem Valeriehaus. Auf dem Weg hoch konnten wir schon erahnen warum Gastein als Eiskletter-Mekka galt. Waren echt schon beeindruckende Eisflächen. Am Parkplatz rutschten wir alle mehrmals auf einer Eisplatte aus, machten uns dann doch endlich Abmarsch-bereit und gingen los. Die Mädels kannten den ersten Teil der Tour schon von ihrem Wochenende und die Bedingungen waren nicht wirklich besser. Der Mittelteil zum Bockhartsee hoch machte seinem Namen alle Ehre. Es war echt alles durchgefroren und auf den steilen Hängen war das Queren kein großer Spaß. Zusammen schafften wir es aber alle und ganz Gentleman machte der Floh hier für Claudi (wie für alle Mädels) Full Service und legte die Harscheisen an. So standen wir oben an der Hütte und sahen…nicht unser Ziel. Die Wolken waren zwar etwas nach oben gewandert, es aber immer noch brutal diffuses Licht und die Gipfel waren dennoch immer noch in den Wolken. Von der Hütte fuhren wir ab zur Staumauer und machten uns danach wieder auf den Weg nach oben. Es war halt einfach noch ein Stück zu gehen und die Querungen waren zwar nicht mehr so steil, aber halt einfach da….Die Sicht war mäßig und die Laune sank etwas in den Keller. So beschlossen Claudi und Bäda umzukehren bzw. in die Therme zu fahren. Floh, Laura und ich stiegen noch im Zwielicht bis zur Miesbichlscharte auf und erahnten mehr wo der Weg zum Gipfel war. Der Gipfelhang sah nicht ganz verkehrt aus, dennoch versuchte Floh einen anderen Weg durch das Steinfeld was zu einer kleinen Extraschleife führte. Aber wir erreichten dennoch den Gipfel vom Ortberg und schlichen an der Gipfelwechte vorbei zum Kreuz. Hier machten wir dann erst Pause und da das Kreuz echt klein war verrenkten wir uns (bzw. Laura legte sich hin) um ein Gipfel-Selfie zu machen. Danach fuhren wir los Richtung Gipfelhang. Die Sicht wurde zeitweise besser und wir erhaschten ein paar Blicke rein und dachten uns..geht doch. Tatsächlich war der Schnee gar nicht so verkehrt auch wenn man mit den Knien sehen musste. Es war einfach alles eine weiße Fläche und wir hatten alle Glück, dass uns plötzliche Kanten und Abbrüche nicht zu Sturz brachten. Die darauffolgenden Hängen gingen von der Sicht her immer besser, jetzt war es nur der Schnee der uns störte, aber noch ok war. In schönen Schwüngen arbeiteten wir uns zur Staumauer zurück, wo Floh und ich noch eine paar extra Tiefenmeter machten. Der Aufstieg dann zur Bockharthütte war dann weniger lustig. Dafür ging die Abfahrt über das miese Steilstück besser als gedacht und wir erreichten dann doch alle mit einem Lächeln den Bus. Im Valeriehaus gönnten wir uns dann die von Laura hoch gelobten Berner Würstl bevor es in die Felsentherme ging. Diese waren gut voll, dennoch wars im Saunabereich noch ok. Nach den ersten Runden in der Sauna verschlug es Floh, Bäda und mich dann doch mehrmals an die Bar. Gegen Ende gönnten wir uns noch drinnen eine Runde und kamen prompt in den Aufguss. Also…das ich mir hier nicht Corona geholt habe ist echt schon ein Wunder. Es war richtig voll, aber anscheinend hilft einfach die Hitze. Etwas im Stress wegen dem Aufguss zogen wir uns schnell um und gingen zum Schafflinger. Dort witzelte ich noch mit den Tischnachbarn wegen meinem Fubukis rum bevor es dann endlich zum Schnitzel/Cordon Bleau ging. Wir waren alle echt ausgehungert und platt. Die Wirtin erinnerte sich noch an die Mädels und spendierte noch einen Schnaps nachdem die Jungs an der Pfeffermühle verzweifelten, die einfach keine Batterien drin hatte. Zurück am Camping gabs nur noch ein kleines Bier gemeinsam bevor wir Jungs uns in Floh seinen Bus zurück zogen, dort noch eine Halbe tranken und ratschten bevor auch wir ins Bett gingen.
Sonntag…es fühlte sich auf alle Fälle besser an als gestern. Dieses mal halt mit Wecker und mit weniger Alkohol. Die Bösls waren wir heute leider raus und gönnten sich noch die Loipe. Floh und wir machten uns aber zeitig auf um uns mit Karin zu treffen, die quasi heute frei bekommen hat. So verabschiedeten wir uns von den Bösls und fuhren ins Angertal. Am Lift trafen wir Karin und wir kamen genau zeitgleich an. Perfekt. Nach Begrüßung und kurzem Sortieren machten wir uns über die Skipiste auf. Diese war zu beginn richtig steil und machte gut wach. Danach verließen wir aber schon bald die Piste und bogen in den laaaangen Talhatscher ein. Es ging kaum hoch, dafür richtig schön weit rein. Wir querten zwei Lawinenkegel und auf den weiten Feldern, von wo aus man immer noch nicht genau den Gipfel sah bzw. den weiteren Weg nur erahnen konnte, sank meine Motivation. Ich merkte zum einen die Woche und zum anderen einfach meine Unlust auf diese langen Hatscher. So versuchte ich mich etwas abzuseilen und so gut es ging meine schlechte Laune verfliegen zu lassen. Irgendwann erreichten wir doch den Hang vom Knoblachbach, der uns auf die Eben noch führte vom Rührkübel. Dieses Stück sah zunächst gar nicht mal so lang aus, aber es zog sich. Hinzu kam der eisige Hang, der Harscheisen nötig machte. Ich war oben dann schon gut platt und irgendwie sank meine Lust noch weiter. Meine Pausen wurden immer zahlreicher bzw. immer länger. Also wir auf der Ebene dahin glitten regte ich noch kurz eine Lagebesprechung an. Die Abfahrt ging nämlich über einen anderen Hang runter als es zum Rührkübel hoch ging. Für die Mädels wars dann ok direkt zum Abfahrtshang hoch zu steigen und wir Jungs gingen noch weiter. Musste das sein ;-). Wie gesagt meine Kondition ging rapide bergab, aber(!) ich muss zugeben landschaftlich war es mega schön. Die Wolken von gestern waren verflogen und nun kam die Sonne raus und tauchte alles in ein super schönes Licht. Am Ende schafften es Floh und ich doch noch bis zur Scharte, der reine Gipfel blieb uns verwehrt, da der eine komplette Kletterausrüstung bedurfte. Wir genossen dennoch noch den Blick von hier oben auf die umliegenden Täler und machten uns dann auf. Die Abfahrt war erstaunlich gut und es hatte fast so was wie aufgefirnt. Zum Glück schafften wir die Querung rüber zu den Mädels ohne auffellen zu müssen und standen bei ihnen. Bei der nächsten Abfahrt waren wir dann doch etwas motivierter bzw. haben nicht aufs GPS geschaut, dass man tatsächlich komplett rüber queren muss. So suchten wir uns die schönsten Hänge raus und fuhren leider etwas im Bruchharsch runter. Insgesamt war es etwas eierig, aber ging schon. Als es dann unklar war wie man tatsächlich runter kommt fuhr ich runter um auszukundschaften. Merkte aber dann schnell, dass mein Weg nicht weiter führt bzw. in einem kleinen Abbruch mit Lawinenkegel endet. Also fellte ich auf, die anderen querten oberhalb von mir rüber und erreichten mehr oder weniger wieder unseren Aufstiegshang. Irgendwann schaffte ich es auch und so machten wir uns gemeinsam auf weiter runter zu fahren. Hier wurde der Schnee auch besser und das letzte Stück war ein Traum. Wir grinsten alle und machten unsere Schwünge, es war echt richtig gut. Ich wurde dann etwas übermütig und machte immer weitere Schwünge und ließ es unten richtig laufen. Ich dachte tatsächlich der Hang würde quasi schön ausgleiten, doch dann kam doch noch eine kleine Kante. Ich fuhr mit full speed drauf zu und merkte, dass bremsen jetzt keine gute Idee wäre. So katapultierte es mich voll über die Kante und ich flog durch die Luft. Tatsächlich schaffte ich die Landung und machte die letzten Schwünge zu den anderen. Zurück blickend war ich echt beeindruckt wie lange meine Skispur aufhört und wie lange der Flug war. Geil…Die Hairers entschieden sich noch die Sonne an den Almhütten zu genießen während Laura und ich hungrig waren. So verabschiedeten wir uns und wir fuhren weiter. Der Talhatscher ging raus auch gut, nur das letzte Stück mussten wir ordentlich schieben und zurück an der Piste war ich echt platt. Bis zu einer der Hütten im Skigebiet musste ich echt vorsichtig fahren, da ich merkte, dass wenig im Tank war. An der Hütte selber hatte ich dann fast schon Bauchweh, weil ich den ganzen Tag nix gegessen habe. So fing ich langsam an mit einer Suppe und gönnte mir dann doch noch einen Burger, der einfach zu viel war. Platt aber glücklich schafften wir noch die drei Meter zum Auto und fuhren danach langsam Heim.
Trotz meiner Gedanken und dem komischen Start war es ein schönes Wochenende. Irgendwie haben wir uns dann doch noch zusammen gerappelt auch wenns etwas zerteilt war das Wochenende. Zum Glück gibts aber dafür eine Lösung..öfters so was machen :-)