Boah…gähn…Keine kurze Nacht, aber gefühlt viel erlebt. Wir schliefen mal aus und als wir aufwachten war typisches Norwegen-Wetter. Grau mit schnell dahinziehenden Wolken und manchmal Sonne. Wir ließen uns Zeit und versuchten unserem Gehirn zu erklären, dass wir jetzt auf den Lofoten sind. Ich machte mir eine große Kanne Kaffee auf dem Zimmer bevor es dann runter ging zum Frühstück. Jetzt hatten wir Zeit zu gucken. Die Traverefabrikken sah echt super aus. Heute Abend war ein Event geplant, so dass wir nicht in den normalen Frühstücksraum konnten, aber wenigstens etwas gucken. Diese Mischung aus Beton, Holz, modernen und traditionellen Elementen, dass können nur Norweger. So stärkten wir uns und gingen danach eine kleine Runde spazieren. Wir kannten ja Henningsvaer schon, aber es war halt doch immer wieder anders. So gingen wir an der Marina spazieren und rüber zum bekannten Fußballfeld. Der Stockfisch war mehr oder weniger gerade frisch auf gehangen und es war schon beeindruckend was für Vieher das am Anfang sind. Es roch noch viel intensiver als sonst nach Fisch. Zwischen den Rahmen gingen wir zum Fels vor ans Meer und ließen und die kühle frische Luft ins Gesicht blasen. Es fühlte sich herrlich an. Nach einer kleinen Runde zurück und einem kleinen Abstecher in die wirklich schöne Glasbläserei überlegten wir was wir heute noch machen sollten. Eigentlich wäre für Nachmittag die Scout-Tour vom Arctic Triple angesetzt, aber wir fühlten uns beide nicht danach. Die Reise war doch anstrengender als gedacht und eigentlich wollten wir nicht den ganzen Tag verplanen. Eigentlich wollten wir nur chillen. Also entschieden wir uns dagegen, genossen statt dessen noch den Ort und entschieden uns nach Leknes zu fahren. Wir fuhren an vielen uns bekannten Orten vorbei und Erinnerungen kamen hoch. Gleichzeitig füllte sich der Kopf mit neuen Erlebnissen und Eindrücken. Eis auf dem Meer..noch nie hier gesehn. Schnee oben auf den Gipfeln, auch nicht. Es war einfach so viel Neues zu erleben. In Leknes angekommen gönnten wir uns das, was wir immer taten. Eine Pepe Pizza, die es immer noch in glutenfrei gibt. So gestärkt bummelten wir noch kurz durch das Einkaufszentrum und fuhren auf dem Rückweg noch nach Unstad. Hier veränderte sich die Landschaft und gefühlt wurde es dramatischer. Der Wechsel von Eis-bedeckten Buchten, zu kleinen Birken, die fast schon verloren in der Landschaft standen zum blauen strahlenden Himmel. Wie immer…ein absolut faszinierender Traum. Auch als wir aus dem Tunnel bei Unstad raus kamen lag das Tal wunderschön da. Wir fuhren vor bis zum Strand und gingen danach eine kleine Runde spazieren. Der Wind legte ordentlich zu, die Wellen waren richtig groß und die Schaumkronen wurden einfach weg geblasen. Dazu dann auch noch, dass auf dem Sand alter Schnee lag, alles etwas im Nebel bzw. von der Gischt eingefangen war. Herrlich mystisch. Voller Impressionen gings ins Warme, ins Unstad Cafe wo wir uns noch eine Zimtschnecke gönnten (beste ever) und Laura mir Kniffel bei brachte. Der Tag verging wie im Nu und so war es schon Zeit nach Hause zu fahren. Auf dem Rückweg blieben wir natürlich an allen möglichen Stellen wieder stehen, machten Fotos, genossen die Atmosphäre. Diese war einfach genial. Dieses leicht dunkle, melancholische, doch aber wieder auch frische Stimmung. Einmalig. Am Hotel angekommen waren die Vorbereitungen für das Event schon im vollen Gange. Eine große norwegische Firma hatte ihre Mitarbeiter hier eingeladen und wir wunderten uns nur wo die Leute denn alle herkommen sollten. Wir verzogen uns lieber ins Lofotmat, welches immer noch vom selben Pärchen betrieben wurde wie vor ein paar Jahren. Wir waren zunächst noch die einzigen Gäste und so hatten wir viel Zeit mit dem Besitzer zu reden. Die Saison fing erst an und auch hier hängt Corona noch ziemlich nach. Leute werden immer noch krank und so muss man eigentlich immer auf Sicht planen. Aber er war zuversichtlich, dass es sich bessert. Mit der Zeit kamen auch noch die Fischersleut rein und so war etwas mehr Stimmung im Laden. Das Essen war wie immer mega und gut gefüllt, zufrieden und von den Eindrücken erschlagen gings zurück in unser Zimmer. Das Hotel war mittlerweile brechend voll. Während wir beim Abendessen saßen kamen sicher fünf oder sieben Reisebusse vorbei und karrten die Leute hin. Die Party verlagerte sich zwar leider etwas ins Treppenhaus, so dass es zunächst noch gut laut war in unserem Zimmer, aber gegen Mitternacht hörte alles brav auf und so konnten wir noch die nötige Ruhe finden.