Nach den schönen ersten Tagen in Nin war es Zeit weiter zu fahren. Das nächste Ziel Dubrovnik. Es ging zurück zur Autobahn und dann durch schöne, aber teilweise doch sehr karge Landschaft, weiter Richtung Südosten. Bei Mali Prolog gings runter von der Autobahn und wir erreichten das Neretva Delta. Das haute uns richtig um. Von der doch auf Dauer öden Karst-Landschaft wechselte es plötzlich in ein grünes Tal. Die Menschen nutzen das Delta immens zum Anbau von Früchten und das sah man dann auch. Überall auf der Straße säumten kleine Verkaufsstände die Seiten. Total geflasht von dem kleinen Paradis ging es dann weiter Richtung Bosnien. Bevor wir aber den kleinen Grenzübergang erreichten machten wir noch kurz Pause und sprangen in einem kleinen Küstendorf ins Meer und kühlten uns ab. Die Hitze machte uns schon stark zu schaffen, selbst kleinste Anstrengungen führen gleich zu Unwohlsein bzw. Ausgelaugtheit. Wir fuhren anschließend durch Bosnien und Neum (verrückt was für eine Aufteilung hier an der Küste gemacht wurde), dann wieder in Kroatien weiter, an der Insel Korcula vorbei. Gegen Nachmittag erreichten wir dann Dubrovnik. Von der Küstenstraße aus kommend sah das alles schon immens beeindruckend aus. Man sah ständig auf der rechten Seite das Meer mit den unzähligen kleinen Inseln, der üppigen Vegetation und dem blauen Meer. Auch die Brücke über den Hafen war mehr als beeindruckend, ähnlich beeindruckend war dann nur noch der Preis auf dem Campingplatz Solitudo. 50€ für eine Übernachtung. Da es aber der einzige Campingplatz hier war, was er natürlich wusste, blieb uns nichts anderes übrig. Nachdem wir einen Stellplatz im Schatten gefunden hatten, chillten wir noch etwas am Bus bevor wir mit dem Stadtbus in die Altstadt fuhren. Hier war ich mir sicher, wenn ich hier kein Corona bekomme, dann nirgendwo. Der Bus war brutal überfüllt, es war schwül heiß, alles klebte, bäh. Wie stiegen an der Stadtmauer aus, schnappten nach Luft und akklimatisierten uns kurz. Danach gings rein in die Altstadt. Dort holte es mich dann erneut von den Latschen als ich sah, dass die für den Rundgang auf der Stadtmauer 27€ (!) pro Person (!) haben wollten. Habt ihr sie noch alles. Das verweigerte ich und so gingen wir einfach auf gut Glück spazieren und erkundeten alles. Die Altstadt hatte sicher Charme, aber ganz ehrlich. Es war Disneyland und Abzocke. So dauerte der Spaziergang nicht all zu lange und wir gingen durch einen kleinen Durchgang in der Mauer auf die andere Seite und direkt in das Cafe Bard. Das war mal echt cool an einer Felsnische auf der Außenseite der Stadtmauer gebaut. Preise wie auf Ibiza, aber so ließen wir uns dennoch ein kaltes Getränk schmecken und beobachteten die Ami-Touristen wie sie von den Steinen ins Meer sprangen. An sich alles cool, aber ich bin einfach kein Tourimensch und hier war es mir einfach zu voll. So gingen wir wieder raus und entdeckten an der Jesuiten-Treppe (bekannt aus GoT – Walk of Shame bzw. Walk Of Atonement) eine kleine Rooftop-Bar zu der die Keller per Korb und Flaschenzug die Getränke hoch brachten. Vorteil…kein Durchgangsverkehr. Ich fragt kurz nach was man machen muss um da hoch zu kommen und so nahm uns der Kellner durch einen Hinterhof mit zur Bar. Mega. Hier stellte sich langsam Entspannung ein und wir genossen das Treiben von hier oben. Die Schwalben zogen zwischen den Häuserschluchten durch, das Licht färbte sich langsam rosa, die Hitze nahm ganz langsam ab. Nachdem wir uns noch die Kathedrale angeschaut hatten gings zum nächsten Tagesordnungspunkt. Essen. Die Stadt quoll quasi über vor Restaurants, aber man sah bei vielen, dass es einfach eine Tourifalle war. Naja, wir schauten am Ende einfach, dass wir einen Platz bekamen, aßen schnell etwas (ich Pizza, die nicht gut war) und dann sagten wir auch Tschüss. Bzw. ich schnappte mir noch ein Schokoeis und so schlenderten wir Richtung Ausgang. Hier fiel mir eine Tafel auf, auf der die Kroaten nochmal drauf hinwiesen welche Teile wie stark von serbischen Granaten/Raketen zerstört wurden. Ich spürte wie mein Blutdruck hoch ging. Puh…auch jetzt muss ich noch schlucken. Ich spar mir die Kommentare. Der Bus zurück war zum Glück nicht mehr so voll und es ging etwas entspannter zurück. Am Camping fielen wir eigentlich nur noch ins Bett…Städtetage sind so anstrengend.