Nach dem spannenden Tag gestern schliefen wir heute aus und nutzten nach dem Aufstehen gleich den Bach und die Liane um rein zu springen und wach zu werden. Nach dem Frühstück wollten wir noch was machen, waren aber zunächst noch planlos. Ich hatte mir unbedingt das Kloster Ostrog eingebildet, weil es einfach cool aussah und eine bedeutende Heiligkeit war. Da wir aber nicht nur einfach hoch fahren wollten entschlossen wir uns für die Wanderung von unten aus. So fuhren wir Richtung Bogetici, konnten aber nicht raus, da Arbeiter gerade die Markierung bei der Ausfahrt neu machten. Kein Thema…ich drehe gleich um und nehme die andere Einfahrt. Pustekuchen. Das war halt eine Bergstraße, die rechts von Felswänden und links vom Abgrund begrenzt war. Es dauerte somit etwas bis ich einen Wendeplatz fand und dann erreichten wir doch die Ausfahrt und fuhren runter Richtung Fluß Zeta. Dieses Bachbett lag wunderschön in der Landschaft und durch etwas mehr Vegetation war es auch etwas kühler. Dennoch war es über 33 Grad. Wir parkten den Bus am Straßenrand und gingen über steile Zufahrtsstraßen bzw. Wege nach oben. Es war einfach brutal mit der Hitze. Der Asphalt reflektierte alles, es ging kaum ein Lüftchen. Wir wurden gebraten und gekocht gleichzeitig. Langsam quälten wir uns hoch, kurz vor dem unteren Ostrog Kloster kamen wir an einem Hof vorbei an dem ein kleiner Hund im Schatten lag und als er uns sah plötzlich spielen wollte. Dazu hatten wir aber keine Lust. Wir gingen am unteren Kloster vorbei und die letzten Stufen durch den schattigen Wald waren zwar nochmal steil, aber wenigstens kühler. Hier füllte sich alles schon mehr und es waren einige Leute unterwegs. Manche gingen sozusagen nur die letzten Treppenstufen hoch um Buße zu tun und es wurde mir teilweise schlecht als ich die Tritttechnik sah. Oben am Parkplatz angekommen wechselte ich das T-Shirt und ruhte mich kurz aus bis Laura kam. Danach gingen wir rein. Das Kloster kostete nichts (überraschenderweise) und dank den hohen Temperaturen nahm man es nicht all zu genau mit der Kleiderordnung. T-Shirt war für beide Geschlechter ok, kurze Hosen auch. Vom großen Vorplatz gingen wir dann zum eigentlichen Kloster und dann in den Reliquien-Raum, ich muss sagen, irgendwie durch die Umgebung und Atmosphäre berührte mich das ganze schon etwas. Auch als wir weiter hoch gingen und oben von der Quelle und dem Altar den Blick runter warfen, es war schon irgendwie besonders. Unten wollte ich noch eine Kerze anzünden, die nur 10cent kostete, ich aber nur 5€ als kleinsten Schein dabei hatte. Ich wollte ihn der Frau geben, doch sie schenkte mir die Kerzen. Ich war sichtlich berührt, ging in den Raum, zündete sie an und ließ meine Wünsche raus. Doch etwas emotional aufgewühlt verließen wir das Kloster, atmeten durch und fingen mit dem Abstieg an. Unten wollten wir noch am Kiosk Wasser kaufen und obwohl es im Kühlschrank war (dieser aber zugesperrt war) meinte die Verkäuferin heute gibt es kein Wasser??? Ok, dann nicht. So gingen wir ohne was zu kaufen runter und begegneten dem kleinen Hund wieder. Dieses mal blieb er leider an uns dran und obwohl wir einigen anderen Hunde bei den Häusern weiter unten begegneten weigerte er sich dort zu bleiben, auch wenn er entweder mit den anderen spielte (teilweise hatten wir zwei Hunde bei uns) oder diese ihn wild anbellten. Der Weg runter war ehrlich gesagt auch kein Vergnügen, die Füße waren geschwollen, es war heiß und wir waren durch. Irgendwann verloren wir den Hund dann doch und an der Straße war ich dann froh, dass sich dieses Problem gelöst hatte, als er plötzlich wieder auftauchte. Mist. Ich wollte keine große Abschiedsszene. Doch zum Glück blieb er kurz bei einem Hof stehen, wir gaben Gas, sprangen in den Bus und fuhren weg. Puh. Oben in Bogetici gönnten wir uns einen kleinen Snack und ein kühles Getränk bevor wir in Niksic noch kurz einkauften und sogar eine SIM Karte besorgten (40GB für 10€). Mit etwas Konfigaufwand funktionierte diese dann auch im Router und mit der Zeit bekam ich es sogar hin, dass wir den Router mit Myr verbanden, diese dann Internet für die Handys machte und wir normal Apple Carplay nutzen konnten. Hach, ich bin schon so ein Hacker.
Zurück am Camping waren neue Nachbarn da, mit einer G-Klasse und offensichtlich auch Offroader. Ich unterhielt mich kurz mi ihnen, tauschten Infos/Erfahrungen aus, aber mir wurde schon schnell klar, dass sind Hardcore Offroader, so mit rausziehen usw. Denen konnte ich wenig Tipps geben, aber schön mal eine andere Gruppe kennenzulernen.
Den Abend genossen wir dann nochmals im Restaurant und am kühlen kleinen Bach.
20.06.2022: Ostrog
