Nach vier Tagen in Ulcinj war es Zeit weiter zu ziehen. Die Vorhersage hatte sich leider insgesamt bestätigt und es kam kaum Thermik durch. Schade! So ohne dicken Neo hat das Kiten auch Spaß gemacht. Aber es war Zeit wieder ein wenig mehr zu erleben. Wir verabschiedeten uns vom Schwaben von Ulcinj und vom Meer, zumindest für einige Zeit. Es zog uns zurück nach Norden, aber dieses mal Richtung Osten. Ich wollte partout nicht durch Albanien fahren und da wir damit auch zwei Grenzübergänge hätten wären wir zeitlich nicht viel schneller unterwegs. Somit gings über Podgorica Richtung Kolasin. Allerdings bogen wir bei Matesevo ab und hier folgte ein kleines Highlight. Die Straße wurde immer schmaler und ging in eine Art Passstrasse über. In schönen Serpentinen gings über den Tresnjevik. Das kam völlig unerwartet und mit jeder Biegung wurde es grüner nach oben hin. Also wir dann auf die andere Seite schauen konnten sahen wir nur noch grüne Wälder. Super schön. Die Straße wurde dann auch wieder breiter, wir passierten kleine Weiler mit sehr schönen kleinen Kirchen und Friedhöfen bis wir wieder auf einer Art Hauptstraße waren. Über die ging es nach Plav. Hier tankten wir kurz, kauften Proviant ein und fuhren anschließend Richtung Gusinje. Dort blieben wir hinter einem Traktor stecken, aber der Typ hinten auf der Ladefläche vom Anhänger hatte so viel Spaß, dass es echt unterhaltsam war ihm zu zuschauen. Er winkte bei jedem Auto und ich glaube er kannte echt alle. Irgendwann bog er ab und er ahnte schon wo wir hin wollten und winkte uns bei der Abzweigung in die andere Richtung und uns nach. Super nett. Wir betraten den Nationalpark Prokletije wo uns auch ein Rager 3€ abnahm, dafür aber auch gute Tipps gab welche Gipfel wir easy besteigen konnten. Wir fuhren nach Skala an mehreren Katuns vorbei und bei einem sahen wir schon wie viele Busse zum Campen standen. Hmm..da aber der Weg weiter führt, aber ruppiger wurde, sagten wir uns..das kann Myr und fuhren über Stock und Stein in einen kleinen Waldabschnitt der durch große Findlinge etwas eng wurde, aber Myr passte durch. Danach öffnete sich der Wald zu einer Lichtung, da aber hier auch Leute standen fuhren wir quasi bis ganz ans Ende vom Tal und was soll ich sagen….Bähm. Was eine Kulisse. Das Tal endete hier, wir waren quasi umrundet von unglaublichen Bergen, es war unten grün, idyllisch und nur wir alleine. Mega. Wir parkten, nivellierten und genossen den Nachmittag. Als es langsam dunkel wurde, wurde es schon ein wenig komisch. Es war halt absolut dunkel, dennoch hörte man von überall her Geräusche und ja..hier gibt es Wölfe. Da es immer noch warm war (zum Glück aber nicht mehr so wie in Ulcinj) schlief ich mit offenen Seiten und das fühlte sich echt komisch an. Aber die Stimmung, der Nachthimmel, die Umgebung. Unbeschreiblich.