01.07.2022: Neretva

unbenannt-10342

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Nach all den Erlebnissen von gestern und dazu noch dem guten Essen fiel ich in einen tiefen Schlaf und wachte tatsächlich super fit auf. Die Sonne prallte schon gut auf Myr runter, so dass wir nur kurz einen Kaffee tranken und uns dann auf machten zum Aussichtspunkt Bendovac zu marschieren. Eigentlich nur ein steiler Weg, der keine 15 Minuten dauert waren wir schon oben und hatten einen perfekten Blick runter auf das Biogradsko Jezero. Die Landschaft war einfach ein Traum und lag wunderschön da. Mit dem Gefühl an dem Tag schon was geleistet zu haben gings zurück zum Camp, kurz duschen und dann zum Frühstück. Die Besitzerin kredenzte uns Mekike mit Käse und Honig. Boah war das gut. Auch das weckte so krasse Erinnerung und geschmeckt hat es mega lecker. Leider hieß es dann doch so langsam Tschüss sagen. Leider nicht nur vom Camp sondern auch von Montenegro. Was ein schönes Land. Viel Potential, viel wilde Natur, viele nette Menschen, aber auch einige unschöne Seite, dort wo der Tourismus voll zugeschlagen hat. Einfach Danke für alles.
Wir verabschiedeten uns herzlich von der Besitzerin und nun folgte die Abfahrt. Vor der hatte ich Respekt und hoffte einfach nur, dass mir keiner entgegen kam. Also das Fahren an sich ist ok, weil mittelschwer, wie gesagt, das Entgegenkommen wäre Worst Case. Wir winkten dem Tal nochmal zu und dann gings los. Es dauerte immerhin immer noch gut 50 Minuten bis wir unten ankamen, zum Glück aber ohne Probleme und ohne Gegenverkehr. Puh..Aber ich war schon beeindruckt was ich gestern noch gefahren bin. Runter macht das auch noch einen steilen Eindruck. Leider kommt es auf den Fotos null rüber. Unten blieben wir noch kurz stehen, schauten uns den See an und ich zog die Radmuttern nochmal fest. Danach kauften wir noch kurz Honig bei einem Straßenverkauf ein, den uns die Besitzerin vom Camp empfohlen hatte. Nun aber wirklich per Straße zurück. Es ging zurück nach Niksic, von dort über den schon bekannten Grenzübergang, dann aber weiter im Landesinneren durch Bosnien durch. Das Land hier war leider immer noch so karg und stand im krassen Kontrast zu dem was wir die letzten Tage gesehen hatten. Mir gefällt so etwas ja überhaupt nicht. Als wir dann den Fluss Neretva erreichten wirkte alles wieder grüner und lebhafter. Etwas felsiger, viele kleine Stellen direkt am Fluss zu ausruhen machten es schon freundlicher. Auch der Obstanbau nahm deutlich zu.
Dennoch wunderte ich mich wie lange die Reise dauerte. Die Straßen waren halt einfache Landstraßen, die immer wieder durch Dörfer führten. Mit einem Anhänger und dann von Deutschland kommend. Hey…Montenegro ist einfach Anreisetechnisch ein Pain. Google wollte irgendwie einen Stau beim Grenzübergang umfahren, so dass wir komisch abbogen und standen plötzlich vor einem kleinen Grenzübergang wo uns der Beamte auch wieder zurück schickte, da es kein Internationaler Grenzübergang war sondern nur für Einheimische. Damn. Also wieder zurück und mit Stau dann wieder rein nach Kroatien. Endlich erreichten wir das Good Energy Camping, welcher von einem alten Hippie geführt wurde. Er nahm dann gerne mein Bargeld, war gefühlt zugedröhnt ohne Ende. Wir kamen erst mal an, es war schwül und heiß.
Am Abend hatten wir uns dann einigermaßen akklimatisiert und fuhren mit den Bikes in die Altstadt von Opuzen. Eine wunderschöne kleine Altstadt, in der grade ein Straßenkonzert lief und damit voller leben war. Wir gingen ins Konoba „Pod maslinom“ und gönnten uns dort den lokalen Fisch mit viel gutem Olivenöl. Das Essen war richtig gut und es war ein wunderschöner Abschluss. Aber ich muss sagen, ich freue mich schon ein wenig die Hitze so langsam hinter mir zu lassen. Das Neretva Delta war zwar wunderschön, aber durch die hohe Luftfeuchtigkeit war die Hitze fast noch unangenehmer.