Nach der etwas stürmischen Nacht auf hoher See wurden wir typisch irisch von einem schönen Tin Whistle Spiel geweckt. Wir duschten kurz und machten uns dann auf an Deck um die Hafeneinfahrt zu sehen. Naja..so halb an Deck, denn typisch irisch, es regnete. So versteckten wir uns in eine Nische und warteten ab. Wie immer, zunächst war es wenig einladend. Es war deutlich kühler als in der Bretagne und eben der Regen. Was machen wir eigentlich hier.
Vom Schiff unten (wie immer spannend raus zu fahren) hieß es links, links links halten. Wir folgten den Autos und da wir noch nichts gefrühstückt hatten wählte wir gleich das erste Cafe aus, „Perry Street Market Cafe“. Parkplatz war schnell gefunden und drinnen war es ein super schöner kleiner Laden. Ich zögerte noch was ich nehmen sollte, aber am Ende siegte die (Un-)Vernunft, Full Irish. Nach dem Frühstück gings weiter Richtung Dingle. Nun hatte ich ein wenig Zeit mich an die Straßen und das Linksfahren zu gewöhnen. Auf den Hauptstraßen noch kein Problem, aber als wir auf die Halbinsel abbogen, da verstand ich einfach nicht, warum man die Straßen so eng bauen muss. Wir kamen an Inch Beach vorbei, das Laura gleich wieder erkannte und mir erzählte wo sie kiten waren und wo das Pub war. Von der Stimmung her..mega. Nach einem schönen Küstenabschnitt fuhren wir auch in Dingle ein und der Ort war tatsächlich so malerisch wie ich es mir gedacht habe. Aber wir blieben nicht gleich stehen sondern verlängerten zum Camping „Campail Teach an Aragail“. Dort begrüßte uns ein ultra netter alter Kauz, der einfach auf irisch los redete und ich nix verstanden. Aber er führte den Camping wohl nach dem Tod seiner Frau weiter und ist auch weit und breit der einzige der offen hat. Wir checkten ein und der Platz selber war super. Danach fuhren wir nach Ventry, wo wir nach einer kleinen Offroad-Einlage am Strand parkten. Der Strand war ultra schön. Die tief stehende Sonne, das blaue Meer, die Wellen, die Luft und in der Ferne die grünen Hügel. Wahnsinn. Wir waren zwar da, aber ich merkte, mein Kopf war noch sonst wo. Entweder waren es noch zu viele Eindrücke der letzten Tage oder der Streß von der Arbeit. Ich versuchte mehrmals durchzuatmen und einfach anzukommen, aber noch konnte ich die Mauer nicht durchbrechen. Wir hofften zwar auf Kiten, aber der Wind war zu ablanding, so dass wir nach einem kleinen Spaziergang mit Myr zurück zum Hafen von Dingle fuhren, wo wir dann auch parkten. Ich zog meine neue Armor Lux Regenjacke an (Bretagne lässt grüßen) und so marschierten wir durch die Innenstadt und erkundeten diese. Unzählige kleine Läden, etwas Kultur und Mode waren die Hauptthemen, die in Dingle vorherrschten. Und natürlich die Pubs. An jeder Ecke gab es eins. Am Ende hatten wir Lust den ersten Tag in Irland mit typischen Fish&Chips abzuschließen, so dass wir uns eben eine Portion inkl. Pale Ale im Pub gönnten. Voll, zufrieden und glücklich fuhren wir danach rüber zum Camping, wo ich wegen dem starken Wind unten schlief.
05.10.2022: Dingle
