Dieses Wochenende war mein Outdoor Wochenende. Nachdem wir gestern auf dem Wendelstein waren gings es heute nach Reit im Winkl. Quasi dem Home-Ski-Gebiet von Laura als Kind. Sie hatte mir das zum Geburtstag geschenkt, da man zur Traunsteiner Hütte direkt mit dem Auto fahren konnte. Daher perfekt in meiner aktuelle Situation für mich. Eigentlich war noch ein Sternegucken mit dabei gewesen mit Guide, aber bei der Wettervorhersage blieb es leider nur bei der Hütte. Egal. Ich freute mich riesig darauf raus zu kommen. Ich packte meine Rucksack und los gings. Ich selber, obwohl ich ja aus der Ecke komme, war nie in Reit in Winkl oder am Seegatterl zum Ski fahren. Daher war es ab Marquartstein absolutes Neuland für mich. Mit großen Augen guckte ich aus dem Fenster und versuchte die schöne Landschaft aufzunehmen. Reit im Winkl passierten wir schnell und ab dem Seegatterl gings dann für günstige 10€ auf der Privatstrasse hoch. Wir fuhren bis zur Winklmoosalm hoch und dann noch weiter bis zur Traunsteiner Hütte. Hier parkten wir direkt davor und ich ging mit den Krücken in die Stube. Die Landschaft von hier war schon mega genial. Die Wirtsleute nahmen uns herzlich in Empfang und da der Koch auf einer Rammstein Seite rum surfte war er mir gleich was die Musik angeht sympathisch. Wir checkten ein und Laura fuhr den Bus weg währen dich oben von der Terrasse aus alles in mich einsog. Es war grün…saftig, kräftig. Die Natur strotzte gefühlt vor Kraft und für das Auge war der Weitblick und die sanften Kontouren perfekt. Ich konnte mich echt nicht satt sehen. Mit der Zeit war Laura auch da und wir gingen runter in die Stubn. Der Kachelofen war an und beim durchblättern der Zeitungen fand ich auch einen Bericht von den Wirtsleuten, die eigentlich in der gehobenen Gastronomie bzw. in vier Sterne Hotels zu Hause waren, aber irgendwann keine Lust mehr auf das hatten und sich für den Posten bei der Traunsteiner Hütte bewarben. Sie machten den Job mit viel Hingabe und Leidenschaft. Das merkte ich spätestens beim Schweinebraten, der Sous Vide gegart war..ein Traum. So butterzart und saftig….echt der Beste den ich so kenne. Dazu dann das Traunsteiner Weißbier…perfekt..Wir fanden dann auch ein Mensch Ärger dich Nicht Spiel und was soll ich sagen..ich gewann gegen Laura sogar am Ende. Dafür gewann sie beim Kniffel. Aber ich hatte ihre Schwäche gefunden. Draußen wurde es langsam dunkler, die Nacht kam herein. So wie man sich einen Hüttenabend vorstellt. Gemütlich, schöne Gespräche, schöne Erlebnisse, gutes Essen…Mega zufrieden gingen wir ins Bett bzw. schauten noch das Boulderfinale von Bern an und schliefen danach ein. Selbst die Kinder neben uns waren ruhig und auch die dünnen Decken reichten aus.
Am nächsten Morgen entschied sich Laura zum Sonnenaufgang auf einen Gipfel zu steigen, was sie zwar machte, aber leider wegen den Wolken ohne Sonne. Ich blieb im Bett liegen bzw. machte die Balkontür auf und genoss die frische kühle Luft und den Blick nach draußen. Ich arbeitete an mir selbst, meditierte und hörte Hazel zu. Gegen 8 Uhr gings zum Frühstück bzw. Laura kam fast pünktlich einige Minuten später an. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Dani und Marko und ich nahm mir vor wenigstens bis zum Bus zurück zu gehen. An der frischen Luft unterwegs zu sein tat irre gut und auf dem Weg zurück ließ ich es mir nicht nehmen an einem kleinen Wanderkreuz noch schnell hoch zu gehen um wenigstens einen Gipfel gemacht zu haben. Am Bus war ich dann doch ordentlich platt. Nachdem wir wieder in Seegatterl waren fuhren wir noch zum Drei-Seen-Gebiet bzw. zum Weitsee. Auch hier ließ ich es mir nicht nehmen wenigstens etwas raus zu gehen und den See näher zu sehen. Laura war vom Ambiente so motiviert, dass sie noch kurz Dippen ging. Es sah echt fast so aus wie einige Seen und Landschaften die wir so in Schottland erlebt hatten. Anschließend gings über den Walchsee zurück nach Aibling zu meiner Mutter, mit der wir dann auch noch beim Griechen essen gingen.
Was ein schönes Wochenende. Vielleicht auch etwas zum lernen. Wenn man im hier und jetzt bleibt, dann müssen es nicht immer die mega-super-duper Erlebnisse sein. Auch ganz „normale“ Sachen können unglaublich intensiv sein. Man muss sich nur darauf einlassen und sie wirklich erleben und wahrnehmen.