Uns hatten es die Landschaft und die kleinen Straßen darin so sehr angetan, dass wir beschlossen noch länger hier zu bleiben und es zu genießen. So beschlossen wir heute bei schönstem Wetter Graveln mit Wandern zu verbinden. Wir fuhren mit den Rädern bei gutem Gegenwind vom Camping aus los Richtung Osten. Immer schön zwischen den Ginsterbüschen und dem Wind im Gesicht ging’s Richtung Parkplatz vom Stac Pollaidh. Ein markanter Berg, den wir schon auf der Hinfahrt bewundert hatten. Nach 17km und einigen Höhenmetern (und dem Gegenwind) kamen wir endlich am Parkplatz an. Ehrlich..es zog sich schon und das war mal wieder so eine typische optische Täuschung. Hinter jeder Kuppe dachte man, man ist gleich da, aber nix war. Aber auch das ging vorbei und am Parkplatz sah die Welt schon anders aus. Hier blies immer noch kräftiger Wind, so dass wir etwas Sorge hatten, dass das Schild an dem wir die Bikes befestigt hatten nicht halten würde. Von hier ging’s quasi auch gleich los auf dem Trail. Der Weg war super, trocken und schön steil. So gingen wir diesen bis zur ersten Schulter hoch, wo wir eine kurze Pause machten. Der Wind wurde nach oben hin immer stärker und als wir um den Felsriegel herum gingen standen wir voll darin. Der Weg war zum Glück steil, so dass wir schnell die Höhenmeter machten und nach nicht mal einer Stunde standen wir oben zwischen West und Ost Gipfel. Hier war es tatsächlich windgeschützt. So genossen wir kurz die Aussicht, machten uns auf zum Ostgipfel, standen quer im Wind und zogen uns wieder in die Kuhle zurück. Hier machten wir länger Pause und schliefen bei der warmen Sonne fast ein. Es war herrlich. Ich fühlte mich seit langem wieder „unbeschwert“. Also nicht gehetzt von mir selber, nicht in einem Wettrennen oder einem Beweisen müssen. Einfach nur hier sein. Aber ich muss auch zugeben, dass mir der Westgipfel so Respekt machte, nervte mich. An diesem „verklopft“ sein muss ich echt noch arbeiten. Dieser Gedanke blieb zum Glück nicht lange und so ging’s im Gegenuhrzeigersinn weiter in der Runde. Wir kamen wieder um den Berg herum nach vorne und man merkte, dass der Boden normalerweise nasser war. Er war aktuell trocken und federte richtig schön zurück beim runter gehen, was es sehr angenehm machte. Nur ganz zum Schluss mussten wir einigen größeren Pfützen ausweichen, aber insgesamt blieben unsere Füße trocken. Unten angekommen ruhten wir kurz die Beine etwas aus und machten uns dann auf den Rückweg. Zum Glück (!) war immer noch Ostwind, so dass wir tatsächlich komplett Rückenwind hatten. Gefühlt flogen wir nur so zurück und jede kleine Kuppe war im Nu erklommen. Dazu dann das goldene Licht, der leuchtende Ginster und der blaue Himmel. Einfach mega. Am Ende waren wir sogar so krass, dass wir den „linken“ Weg zurück zum Camping nahmen, der uns noch einige zusätzlicher Höhenmeter bescherte, dafür aber auch ein paar super Ausblicke auf die Summer Isles. Dennoch war es mir am Ende mit den 41km und 1000hm genug und ich freute mich auf das Bier am Bus. Hier hatte es sich dann auch gelohnt den Bus eine Reihe nach vorne zu parken, denn so saßen wir am Abend in unseren Stühle und genossen den wunderschönen Sonnenuntergang.